Eltern-Café der Caritas: Frühe Hilfen für junge Eltern
Das Eltern-Café von Caritas und SKFM bietet eine Anlaufstelle bei Fragen und Problemen. Am Donnerstag ist es eingeweiht worden.
Mettmann. „Auf den Anfang kommt es an.“ Diesen Satz haben der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) und der Caritasverband über ihr gemeinsames Projekt gesetzt: das Eltern-Café „MeKi“ im SKFM-Laden an der Neanderstraße.
In dem neu eingerichteten und freundlich gestalteten Café treffen sich Schwangere und junge Eltern mit ihren Kleinkindern, um miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen oder Anregungen und Informationen rund ums Kind zu bekommen. Am Samstag wird erstmals auch eine Väterberatung durchgeführt.
Bei dem Angebot handelt es sich um einen ersten Baustein eines von der Caritas angestoßenen bundesweiten Projekts „Frühe Hilfen“. „Das Café ist ein niederschwelliges Angebot für junge Eltern, die Hilfe brauchen, weil sie nach der Geburt ihres Kindes überfordert sind“, sagt Rita Rüger, SKFM-Bereichsleiterin.
Bei einer Tasse Kaffee wird über Gesundheitsvorsorge, Ernährung oder Versorgung von Säuglingen gesprochen. Es werden aber auch Probleme in der Erziehung, der Partnerschaft oder bei Behördenangelegenheiten angesprochen.
„Es hat sich hier inzwischen eine ganz lebendige Morgenrunde entwickelt, bei der sich die Frauen angeregt unterhalten. Aber es gibt hier natürlich auch Probleme, die beackert werden müssen“, sagt Lilo Löffler, Geschäftsführerin des SKFM. Dafür stehen mit Familienberaterin Sabine Kruse, Sozialpädagogin Dagmar Richling und Väterberater Christian Clausen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.
Für die Arbeit im Eltern-Café MeKi werden nun noch ehrenamtliche Helfer für zwei bis drei Stunden in der Woche gesucht, die mithelfen, ein gesundes Frühstück vorzubereiten, das den Frauen für 1,50 Euro angeboten wird. Sie sollen aber auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Besucher haben. „Alle ehrenamtlichen Helfer werden von uns natürlich geschult und unterstützt“, sagt Lilo Löffler.
„Dieses Projekt bietet die Chance, in Mettmann eine umfassende Präventionsarbeit zu etablieren“, sagt Klaus Faulhaber-Birhan, Bereichsleiter bei der Caritas. Bislang treffen sich regelmäßig etwa zehn Mütter mit ihren Kindern im Eltern-Café. In Mettmann gibt es 1000 Kinder unter drei Jahren, sagt Faulhaber-Birghan. Einer aktuellen Studie zufolge brauchen von 1000 Kindern 200 Hilfe, weil ihre Eltern mit ihnen überfordert sind. Demnach müsste es es auch in Mettmann noch viel mehr Eltern geben, die Unterstützung brauchen.
Zwar gibt es das Eltern-Café schon seit einigen Monaten, aber erst jetzt wurde es offiziell eingeweiht. Diese Gelegenheit nutzten beide Verbände auch dazu, den geladenen Vertretern aus Rat und Verwaltung deutlich zu machen, dass sich auch die Stadt bei den „Frühen Hilfen“ einbringen muss. Faulhaber-Birghan: „Bislang wird das Projekt mit kirchlichen und eigenen Mitteln finanziert. Aber das reicht nur als Anschub.“ Ohne öffentliche Mittel müsste das Projekt nach zwei Jahren abgebrochen werden.