Erkrath: Der Wandel ist im Krabbelalter
26 weitere Plätze für Kinder unter drei Jahren stehen ab August zur Verfügung.
Erkrath. Der demografische Wandel krabbelt und brabbelt. Prognosen, dass ein Großteil der Bevölkerung 2020 jenseits der 60 ist, stehen 2009 immer mehr junge Familien gegenüber, die ihre Kinder im Alter unter drei Jahren betreut wissen wollen.
Vor allem in Erkrath wurde in den vergangenen Jahren der Verjüngung nicht Rechnung getragen. In viele der Einfamilienhäuser, die von den Eltern erbaut wurden, ziehen nun die Kinder ein. Außerdem ist die Zahl der Familien durch die Bebauung an der Bismarckstraße angestiegen. Ein Trend, der sich mit der Erschließung des Pose-Geländes fortsetzen wird.
Während in Hochdahl 69 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren in Kindertagesstätten existieren, sind es in Alt-Erkrath schlappe zehn. Unterfeldhaus kommt auf fünf. Um diese Diskrepanz zu korrigieren, werden 26 zusätzliche Plätze, die ab August dieses Jahres zur Verfügung stehen, allesamt den Kindergärten an der Bavier-, Kreuz- und Falkenstraße zugeschlagen.
"Damit haben wir in Kitas 110Betreuungsplätze für die Jüngsten", sagt Uwe Krüger, Leiter des Jugendamts. Zusammen mit den 65 Plätzen bei Tagesmüttern "werden 20 Prozent der Kinder unter drei Jahren betreut". Damit erreiche Erkrath bereits jetzt die Quote, die vom Land für 2011 gefordert worden sei.
Düsseldorf überweist jährlich 8973,33 Euro für jeden Betreuungsplatz für Unter-Dreijährige an die Stadt. Zum Vergleich: "Normale" Kindergartenbesucher, die älter als drei Jahre sind, belasten den Landeshaushalt mit lediglich 3212 Euro. Krüger: "Der Grund dafür ist einfach: Unter drei Jahren sind in einer Gruppe nur zehn Kinder, darüber sind es 25."
Weitere Nachfragen gedenkt das Jugendamt, wie bereits in der Vergangenheit, über Tagesmütter abzudecken. Weil die sich seit 1.Januar selbst versichern müssen, ging im Jugendamt die Sorge um, viele könnten kündigen. "Es hat aber nicht, wie befürchtet, einen drastischen Einbruch gegeben", so Krüger. Keine einzige Tagesmütter habe sich abgemeldet. Was gut für die Stadt ist, zahlt sich für die Betroffenen nicht aus: Mit der Begründung dieser personellen Entspannung wird Tagesmüttern ein Lohnanstieg von drei auf vier Euro verwehrt.