Erkrath: Ihr Name steht für neue Ideen
Vor zehn Jahren hat Monika Thöne die Begegnungsstätte an der Gerberstraße übernommen – und zum Erfolg geführt.
Erkrath. Bis zu 2.000 Besucher im Jahr, im Schnitt 50 bis 60 am Tag, dazu 50 verschiedene Gruppen, vom Handarbeitskreis bis zum Russisch-Kurs und rund 30 Ehrenamtler, die den Betrieb begleiten und aufrechterhalten: Es sind beeindruckende Zahlen, mit denen die Caritas-Begegnungsstätte an der Gerberstraße in Alt-Erkrath aufwartet.
Die "Mutter der Kompanie" ist Monika Thöne. Seit zehn Jahren - damals hatte die Caritas die Einrichtung von der Stadt übernommen - sorgt die 50-Jährige für frischen Wind und ist "für jede positive Veränderung empfänglich". Ihr zur Seite stehen Gabriela Wolpers und Inge Oertel, die für den hauswirtschaftlichen Bereich verantwortlich ist.
"Wir wollten weg von dem Image der Altentagesstätte - denn das hatte die Gerberstraße leider", sagt Thöne. "Es fing mit den Vorhängen und Gardinen an", erinnert sie sich. "Die waren damals ständig zugezogen. Nach außen sah das nicht gerade freundlich aus."
Tag für Tag und Stück für Stück lupfte Monika Thöne den Stoff - bis sie schließlich ganz aufgezogen waren. "Wir haben die Vorhänge immer noch. Und wenn es nötig ist, werden die Fenster zu den Gruppenräumen auch zugezogen. Aber das ist längst nicht mehr die Regel."
"Schluss mit dem Kirchturmdenken. Kooperation und Vernetzung", lauten Monika Thönes Schlagworte. "Einrichtungen wie unsere, egal unter welcher Trägerschaft, sollten zusammenarbeiten und sich ergänzen. Konkurrenz ist da eher kontraproduktiv", sagt sie und verweist auf die enge Verbundenheit mit der Volkshochschule (VHS) und dem Katholischen Bildungswerk.
Das Katholische Bildungswerk kooperiert mit der Begegnungsstätte, indem Kulturveranstaltungen oder zum Beispiel Führungen ins historische Köln gemeinsam angeboten werden. "Wir arbeiten aber auch mit anderen Begegnungsstätten zusammen, sprechen über Termine, Angebote und Feste", erklärt die Leiterin von der Gerberstraße. "Ich möchte nicht das Rad neu erfinden. Aber es müssen doch nicht immer alle das Gleiche machen."
Längst ist die Einrichtung gegenüber des Pose-Marré-Geländes mehr als ein Haus ausschließlich für die fortgeschrittenen Semester. "Offiziell sind wir zwar nach wie vor Seniorentreff. Aber wo Alte sind, gehören auch Junge dazu", sagt Monika Thöne. "So hat der Schachclub, der bei uns spielt, eine große Jugendabteilung. Die Kommunionkinder kommen jeden Freitag, und mittwochs gibt es den Liedergarten für Babys und Kleinkinder."
Und es gibt noch etwas, worauf Thöne stolz ist. "Das ist die Eigenständigkeit der Gruppen", sagt die Mutter eines 20-jährigen Sohnes. "Viele leiten sich quasi von alleine." Daher gibt es an der Gerberstraße auch weniger "klassische" Ehrenamtler. "Unsere Besucher bringen sich selbst ein", sagt sie - und erzählt von zwei Skatbrüdern, die früher Schreiner waren "und für uns so manches Möbelstück gezaubert haben".