Gegen Rassismus und für Integration Caritas zeigt „Der vermessene Mensch“ im Weltspiegel
Mettmann · Lars Kraumes Film „Der vermessene Mensch“ hat eine emotionale Botschaft.
(von) Nach seinen vorangegangenen gefeierten Historienfilmen widmete sich Regisseur Lars Kraume in „Der vermessene Mensch“ einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte, dem Kolonialismus. Als bewegendes Arthouse-Kino mit wichtiger Botschaft wird der Film in der von der Caritas initiierten Filmreihe zur Kampagne „vielfalt. viel wert.“ am Mittwoch, 13. Dezember, im Abendprogramm gezeigt.
Der Fachdienst für Integration und Migration beschäftigt sich in der Kampagne mit Themen wie Ausgrenzung, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und der historischen Ursachen dieser Phänomene. Die Erzählung „Der vermessene Mensch“ macht eine Haltung klar und setzt diese Wahrheit in den Kontext der Gegenwart.
Im Berlinale-Beitrag 2023 entwickelt der Ethnologie-Doktorand Alexander Hoffmann Ende des 19. Jahrhunderts Interesse an den afrikanischen Ethnien der Herero und Nama – und widerspricht nach Gesprächen mit ihnen der damals gängigen evolutionistischen „Rassentheorie“. Damit gerät er in eine Art innerer Kollision seines eigenen moralischen Kompasses mit vorherrschender Auffassung der Gesellschaft. Kurz darauf führt der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ zum Krieg mit den Besatzern. Hoffmann reist im Schutz des Militärs durch das Land und sammelt zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. Vor Ort erlebt er, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen.
Der Film erzählt die Geschichte eines Karrieristen, der durch seine Recherchen vor Ort umdenkt – und doch nichts bewirkt. Der Film ist emotional und anspruchsvoll und setzt sich mit den geschichtlichen Gründen von Ausgrenzung und Rassismus auseinander. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung per Mail an fim@caritas-mettmann.de bis Dienstag, 12. Dezember, 12 Uhr, notwendig.