Fitness in Mettmann Seniorenrat fordert Erhalt des EVK-Beckens
Mettmann · In einer Mail an die Krankenhausleitung wird die kurzfristige Entscheidung zum 30. Juni kritisiert.
(dne) Der Seniorenrat Mettmann hat sich in die Diskussion um die Schließung des Bewegungsbads eingeschaltet und bittet die Leitung des Evangelischen Krankenhauses, EVK, die Schließung des Beckens noch einmal zu überdenken. In einer E-Mail, wird vor allem die kurzfristige Entscheidung zum 30. Juni kritisiert: „Auf die Schnelle kann so kein Kursteilnehmer eine echte Alternative für die Bewegung im Wasser finden. Sie werden sich selbst überlassen, da die konventionelle Therapiemöglichkeit entfällt.“
Der Seniorenrat Mettmann vertritt nach eigenen Angaben rund 12 000 ältere Menschen der Stadt. In seinem Namen weist Doris Kühn darauf hin, dass das Bewegungsbad „eine wichtige therapeutische Einrichtung“ ist, die über das beim EVK angesiedelte „Institut für Gesundheitsförderung für viele Aquafitness-Kurse – „vom Baby bis zu den Senioren“ – in Anspruch genommen werde.
Dabei sei die Bewegung im warmen Wasser wichtig – vor allem für übergewichtige und ältere Menschen mit Gelenkschmerzen. Sie können nicht so einfach auf Übungen an Land ausweichen, wie im Zusammenhang mit der Nachricht von der Schließung des Bewegungsbades angeboten. Der Seniorenrat verstehe, dass man überlege, wie man mit rasant steigenden Energiekosten umgeht und wo am ehestens gespart werden kann. Aus Sicht des Seniorenrats wurde dabei jedoch nicht genug über eine Erweiterung der Aquafitnessangebote nachgedacht. Diese hätte die Einnahmen steigern und das Defizit verringern oder gar ganz decken können.
Die Pressesprecherin des EVK schildert es anders: „Die Wasserkurse haben sich bereits vor der drastischen Steigerung der Energiekosten als unwirtschaftlich erwiesen, was nicht zuletzt an der Beckengröße (fünf bis sechs Teilnehmer pro Kurs) und den strengen hygienischen Vorgaben lag.“ Mittlerweile hätten sich die Betriebskosten des Bewegungsbads verfünffacht. Deshalb sei die Entscheidung dazu gefallen – so sehr das EVK Mettmann dies auch bedauere.
Kritik an der harten Haltung
des Krankenhauses
Ingrid Spiecker-Heinemann hält diese harte Haltung für falsch und bringt dies zum Ausdruck: „Das Krankenhaus tut sich damit keinen Gefallen, die Schließung geht aber zu Lasten der Teilnehmer, die die Kurse besucht haben, um gesund zu bleiben. Die neu geplanten Kurse auf dem Trockenen sind wahrhaftig keine Alternative zu den Kursen im Bewegungsbad!“ Andere Teilnehmer suchen zurzeit nach Alternativen in und um Mettmann. Sie bedauern, dass ME-sport offenbar seine Kapazitäten ausgeschöpft habe. Manche Teilnehmer testen zurzeit das Angebot im Hallenbad von Mettmann, wo das Wasser deutlich kälter ist als im EVK und man sich an neue Übungsleiter gewöhnen muss.