Gasleitung verzögert Bau unter Treppenanlage
Die Leitung liegt zu hoch. Um sie tieferlegen zu können, muss es erst wärmer werden.
Mettmann. Dass im Mettmanner Untergrund so manche Überraschung steckt, ist hinlänglich bekannt. Dass die Stadt aber nicht gewusst haben soll, dass unter der alten Treppenanlage, die von der Straße Am Königshof hoch zum Lavalplatz führt, eine Gashauptleitung herläuft, verweist Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau, ins Land der Fabeln. Dennoch bereitet diese Gasleitung der Stadt mehr Probleme als erwartet für den Bau einer Rampe, auf der Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren und Kinderwagen den Höhenunterschied bequem schaffen sollen.
„Natürlich wussten wir, dass dort eine Gasleitung herführt, an der halb Mettmann hängt“, sagt Geschorec. Aber die Leitung liege nicht so tief im Gelände wie erwartet. So tief, wie sie eigentlich liegen müsste. Und das hat Folgen: Um die neue Rampe von der Straße Am Königshof hoch zum Lavalplatz bauen zu können, muss die Leitung in diesem Bereich tiefer gelegt werden.
Dass die Leitung, die seit rund 40 Jahren im Boden ist, nicht tief genug im Erdreich liegt, hatten Untersuchungen ergeben, die kurz vor den Abrissarbeiten der alten Treppenanlage routinemäßig durchgeführt worden waren. Geschorec: „Mit sogenannten Suchschlitzen wird dabei geprüft, ob die Leitungen auch noch dort liegen, wo sie einst verlegt wurden.“ Und so kam die Überraschung zutage.
Bautechnisch sei das Problem leicht zu meistern, „aber wir können den Gashahn bei Frost ja nicht einfach zwei Tage lang abdrehen“, sagt Geschorec. Die Leitung muss auf einer Länge von rund zehn Metern tiefer gelegt werden. Diese Baumaßnahme soll nicht länger als zwei Tage dauern.
Um die Arbeiten aber durchführen zu können, müsse es zunächst einmal wärmer werden. Nur dann könne sichergestellt werden, dass die Gasversorgung aufrecht erhalten werden kann, wenn die Hauptleitung gekappt und das Gas über andere Leitungen geleitet wird. Im Winter, während der Hauptheizphase, sei dies nicht möglich, hat die Stadt vom Gasversorger Rhenag erfahren.
Deshalb wird sich der Bau der Rampe um einige Wochen verzögern. Aber die Abrissarbeiten — auch der grünen Spundwand — können fortgesetzt werden. „Und wir können dann auch schon die neue Leitungstrasse legen“, sagt Geschorec. Die passenden Rohre soll die Rhenag bereits bestellt haben. Sie werden passgenau angefertigt. Es dauert rund vier Wochen, bis sie ausgeliefert werden.
Die Umgestaltung der Straße Am Königshof soll von der Gasleitung nicht betroffen sein. Auch die neue Treppe könne gebaut werden.
Die Mehrkosten, die nach Schätzungen Geschorecs im fünfstelligen Bereich liegen, werden sich die Stadt und die Rhenag als Konzessionsträger für die Gasversorgung in Mettmann teilen.