Oberstadt Lambertus-Glocken bleiben still
Mettmann · Hintergrund sind umfangreiche, langwierige Sanierungsarbeiten im Inneren des uralten Turms.
Der Kirchturm mit den Glocken von St. Lambertus stammt aus dem 12. Jahrhundert. Er ist das älteste erhaltene Bauwerk des ursprünglich auf dem historischen Marktplatz errichteten ersten, im romanischen Stil erbauten Kirchengebäudes. Seit Anfang Januar läuten die Glocken nicht mehr – es fehlt etwas für die Bewohner der Ober- und Innenstadt.
„Wir müssen uns mindestens zwei Monate, wahrscheinlich aber länger darauf einrichten, dass die Glocken keinen Ton von sich geben und die Turmuhr nicht richtig geht“, sagt Franz Hitz, Vize-Vorsitzender des Kirchenvorstands der katholischen Pfarrei St. Lambertus. Er begründet dies mit umfangreichen Sanierungsarbeiten im Inneren des Turms. „Der Kirchturm ist uralt, da ist es nicht verwunderlich, dass in gewissen größeren Abständen Instandsetzungsarbeiten anfallen. Es besteht aber keinerlei Gefahr besteht, dass der Kirchturm einstürzen wird. Wir sind uns bewusst, dass jedwede Gefährdung im Vorfeld durch entsprechende Maßnahmen abgewendet werden muss“, so Franz Hitz, der auch Vorsitzender des Sicherheitsausschusses und Mitglied im Bauausschuss des Kirchenvorstands ist.
Bereits bei einer Begehung mit Fachleuten im Jahr 2019 sei festgestellt worden, dass Mängel im Turm beseitigt werden müssen. Es geht unter anderem um die Beseitigung alter und das Einfügen neuer wichtiger Balken, um den Kirchturm zu stabilisieren. Um Erschütterungen bei den notwendigen Sicherheitsprüfungen und Wartungsarbeiten zu vermeiden, hat der Kirchenvorstand auf Anraten der Fach-Ingenieure und Architekten beschlossen, das Glockengeläut abzustellen, erklärt Franz Hitz, der bis zu seiner Pensionierung Brandamtsrat bei der Berufsfeuerwehr war.
Weitere Arbeiten sollen 2023 durchgeführt werden
Mit den Instandsetzungsarbeiten innerhalb des Kirchturms sind die Bauarbeiten an der Pfarrkirche St. Lambertus nicht beendet. Es stehen auch noch weitere Arbeiten am eigentlichen Kirchengebäude an, die nach derzeitigem Stand 2023 durchgeführt werden. So unter anderem an den Fassaden, an Kirchenfenstern und am großen Dach. „Dafür muss ein Gerüst aufgestellt werden, das in die Flächen des Marktplatzes hineinreicht“, sagt Hitz. Das habe weitreichende Folgen für das gesellige Leben in Mettmann, denn es sei kaum damit zu rechnen, dass 2023 größere Veranstaltungen wie Heimatfest, Weinfest oder Blotschenmarkt auf dem Marktplatz durchgeführt werden könnten. Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung wären bereits informiert. Für die Arbeiten im Kirchturm und am Kirchengebäude rechnet der stellvertrete Kirchenvorstandsvorsitzende mit einem erheblichen finanziellen Volumen. Konkret will er sich nicht festlegem, schließt aber nicht aus, dass es ein Betrag von rund einer Millionen Euro werden könnte. Die verantwortlichen Stellen des Erzbistums in Köln müssen die Investitionen bewilligen. Da umfangreiche Arbeiten für Turm und Kirchengebäude anfallen, hat der Kirchenvorstand mit den Architekten Meerkamp sowie Kolp gleich zwei verschiedene Mettmanner Architekturbüros beauftragt.