„Hier ist die Welt noch in Ordnung“
Thomas Gundlach führt seit 1. Juli den Mettmanner Bauverein. Zum Start hat er sich ein Bild von der Kreisstadt gemacht.
Mettmann. Thomas Gundlach ist neuer Vorstandsprecher des Mettmanner Bauvereins. Der 51-Jährige ist Nachfolger von Volker Bauer (65), der am 31. Oktober in den Ruhestand geht. „Wir haben die Stelle ganz normal ausgeschrieben“, sagt Bauer. Eine Findungskommission aus Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern hat die Kandidaten unter die Lupe genommen. Die Wahl ist eindeutig auf Thomas Gundlach gefallen.“
Gundlach hat seit dem 1. Juli sein Büro im Verwaltungsgebäude des MBV an der Neanderstraße bezogen. Er arbeitet sich derzeit in die Materie ein und bekommt dabei Hilfestellung von seinen beiden Vorstandskollegen Volker Bauer und Christoph Erven (64).
Die Chemie zwischen ihm und einen beiden Vorstandskollegen stimmt. „Herr Gundlach ist ein netter Kerl“, sagt Volker Bauer. „Das positive Gefühl, das ich am Anfang hatte, hat sich bestätigt. Thomas Gundlach passt hier gut rein.“
Gundlach wohnt mit seiner Frau in Meerbusch und pendelt jeden Tag zwischen Mettmann und dem Niederrhein. „Ich fahre maximal eine halbe Stunde“, sagt er. Als er noch als stellvertretender Abteilungsleiter im Immobilienbereich bei der Sparkasse Essen gearbeitet hatte, dauerte die Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz doppelt so lange. „Auch ein Standortvorteil von Mettmann“, sagt er und lacht.
Er hat bereits einige Kontakte in der Kreisstadt geknüpft. Den Bürgermeister hat er kennengelernt. Mit seiner Frau hat Gundlach einen Spaziergang durch die Innenstadt unternommen. „Mettmann ist eine schöne und liebenswerte Kleinstadt vor den Toren der Metropole.“ Und: „Die Welt ist in Mettmann noch in Ordnung und die Strukturen sind positiv überschaubar.“ Gundlach weiß, dass der Mettmanner Bauverein (MBV) ein alteingesessenes Unternehmen ist, das die Stadt in über 100 Jahren geprägt hat. „Das wollen wir fortsetzen.“
Auf seine neue Aufgabe hat er sich gut vorbereitet. Dabei kommt ihm zu gute, dass er das Bank- und Immobilienwesen von der Pike auf gelernt hat und zugleich 18 Jahre ehrenamtlich im Aufsichtsrat bei der Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft tätig war.
Gundlach muss und will das 34-Millionen-Projekt „Lindenpark“, die Neubebauung an der Georg-Fischer-Straße, fortführen. „Ich kann zum Thema Lindenpark aber noch nichts sagen. Wir nehmen die Bürgerproteste sehr ernst und werden uns mit der Initiative treffen“, betont er.
Der neue Chef des MBV weiß, dass es zu wenig öffentlich geförderten Wohnungsbau gibt — auch in Mettmann. „Wir werden im Lindenpark öffentlich geförderte Wohnungen anbieten. Außerdem bewegt sich der MBV mit einem Durchschnitts-Quadratmeterpreis von 5,60 Euro an der unteren Grenze. Wir haben sogar noch Bestände, die eine Miete von vier Euro pro Quadratmeter aufweisen.“ In den nächsten Jahren werde der MBV weiter seine Wohnungen instandsetzen und modernisieren. „Das ist eine unserer Hauptaufgaben.“