Jecke feiern bunt und ausgelassen
Trotz des miesen Wetters kamen viele Menschen zum Mettmanner Zug. Am Jubi und am Königshof war es rappelvoll.
Mettmann. „Mettmann — fährt sich Jeck um`s Eck“: Unter diesem Motto stand der diesjährige Karnevalszug — und die Mettmanner bewiesen einmal mehr, dass sie ihren „Zoch“ lieben. Da ließen sie sich auch nicht vom ständigen Nieselregen und der erneuten Veränderung des Zugweges irritieren.
Tausende Jecken standen an den Straßenrändern, schunkelten und sangen kräftig mit bei den bekannten Karnevalshits, die von den Mottowagen dröhnten. Den meisten Zugbesuchern war es da ziemlich egal, dass der diesjährige Zoch nicht mit so vielen Mottowagen und Fußgruppen bestückt war, wie dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Letztlich waren es immerhin 23 Gruppen und Wagen, die den närrischen Lindwurm bildeten und kräftig Kamelle, Schokolade, Popcorn und anderes Wurfmaterial unters Volk brachten.
Traditionell hatten sich wieder Freundeskreise verabredet, die zusammen den Karnevalszug besuchten. So stand auch die Clique um Thomas und Petra Leifeld, Andreas Berg, Volker Stein und „Momo“ Marowski, die kleine Bierfässchen und eine Menge Essbares dabei hatten, in Nähe des Jubi und amüsierten sich köstlich. Sie schunkelten kräftig und riefen laut Helau, als der Zoch vorbeikam. „Wir können uns glücklich schätzen, dass durch die Mettmanner Innenstadt ein so schöner Karnevalszug zieht. Ich kann mich noch gut an die Anfänge erinnern — das war doch alles recht bescheiden“, sagte Schützenoberst Stefan Prangenberg, der ebenfalls zu diesem Freundeskreis gehört. Er nahm genüsslich ein Schluck Altbier und blickte auf den närrischen Lindwurm.
Erneut war die Werbegemeinschaft „Mettmann-Impulse“ mit einem Mottowagen dabei. „Ohne uns wäre alles Käse“, wollte die Werbegemeinschaft deutlich machen, dass sie viele Veranstaltungen wie beispielsweise den Weinsommer oder den Blotschenmarkt organisiert.
Der CDU liegt das Thema „Netztrennung“ noch im Magen. „Wir hoffen, dass vielleicht noch Korrekturen erfolgen“, erläutert Ratsmitglied Andreas Scherer, der zum Wagen-Team gehörte. Fast den größten und schönsten Mottowagen des Zuges hatten die „Grünen“, die vor Glyphosat warnten. Fraktionschef Nils Lessing gab sich richtig jeck und warf begeistert Wurfmaterial in die Zuschauermenge.
Mit großer Besetzung war das „carpe diem“ beim Zoch dabei. „Mettmann wütet mit dem Spaten - wir wünschen uns viel mehr einen Blumengarten“, lautete die Aufschrift auf dem Wagen. Hübsch kostümiert war die Fußgruppe der Knallfrösche. „Freie Fahrt fürs Fliewatüt“ hieß das Motto. „Wir wollen auf unser 25-jähriges Jubiläum als Kindertheater für Mettmann hinweisen“, erläuterte Ensemble-Mitglied Beate Lekies.
Ein närrisches Jubiläum feierten die knackigen Donnerstagsmädels — wie immer in toller Kostümierung. Sie nehmen seit 2 mal 11 Jahren am Zoch teil. „Wir waren bisher bei allen Karnevalszügen dabei“, berichtete Vorsitzender Andreas Kranz vom Stadtorchester, vormals Mettmanner Blaskapelle.