So ziehen die Jecken an Karneval durchs Rheinland

Bei diesen Zügen kommt es nicht aufs Tempo an: Von Samstag bis zum Rosenmontag gehören die Straßen den Wagen der närrischen Art.

Die Karnevalsumzüge sind die Höhepunkte des rheinischen Karnevals.

Foto: Ina Fassbender

Düsseldorf. Der Höhepunkt des Straßenkarnevals rückt näher. Das kommende unbeständige Wetter sollte die Stimmung nicht trüben dürfen. Ein Überblick über die wichtigsten Züge in der Region.

Um Punkt 12.27 Uhr wird sich am Rosenmontag der närrische Lindwurm auf der Corneliusstraße im Stadtteil Bilk auf den 5,5 Kilometer langen Weg durch die Landeshauptstadt machen. Um 13.30 Uhr wird er vor dem Rathaus auftauchen und ab 14 Uhr zeitversetzt in der ARD gezeigt. Der Zug selbst wird über vier Kilometer lang sein. Insgesamt werden sich 126 Wagen mit etwa 8500 Jecken unter dem Motto „Jeck erst recht“ auf den Weg durch die Stadt machen, darunter zwölf Mottowagen. Neben 544 Wagenbegleitern stellt das CC 288 Security-Mitarbeiter. Außerdem sichern 747 Polizeibeamte den Zugweg.

Der Zoch startet am Montag wie am Tag zuvor die Schull- und Veedelsvereine um 10.11 Uhr ebenfalls in der Südstadt am Chlodwigplatz und begibt sich auf den 7,5 Kilometer langen Weg durch die Kölner Innenstadt. An der Spitze sind traditionell die Kölschen Funkentöter, das Traditionskorps der Berufsfeuerwehr. Unterwegs auf der Strecke sind mehr als 11.000 Teilnehmer. Dreieinhalb Stunden dauert es, bis der Zoch vorbeigezogen ist. Erst am späteren Nachmittag kommen die letzten Teilnehmer am Dom an. Auch Rosenmontag gilt in Köln wieder wie in den vergangenen Jahren das Glasverbot.

Schon Sonntag zieht der Wuppertaler Karnevalszug durchs Tal — etwas kürzer als im letzten Jahr. Die Beteiligten, insgesamt 22 Gruppen, davon die Hälfte mit Wagen, starten um 13.30 Uhr. Die Narren ziehen dann unter ihrem Sessions-Motto „Jeck is geil“ den Hofkamp entlang Richtung Osten. Die Strecke verläuft auf der B 7 weiter am Polizeipräsidium vorbei bis nach Oberbarmen/Wupperfeld beziehungsweise zur Brändströmstraße, wo sich der Zug zwischen 16 Uhr und 16.30 Uhr auflöst.

Der Krefelder Karneval bietet in diesem Jahr dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump die Stirn. „Fastelovend first“ lautet das Motto des Rosenmontagszuges, der in diesem Jahr einen anderen Zugweg nimmt und direkt am Hauptbahnhof vorbeizieht. Kommentiert wird das Geschehen an neun Standorten — unter anderem von Oberbürgermeister Frank Meyer vom Balkon des Rathauses aus. Rund 1900 Jecken werden ab 12.11 Uhr am größten Krefelder Karnevalszug teilnehmen. Die Wagenbauer werden in diesem Jahr unter anderem die Verflechtungen zwischen einem Krefelder Bordell und Spenden an Krefelder Kultureinrichtungen aufs Korn nehmen („Soli op krie-ewelsch“). Bereits am Samstag ziehen die Jecken in den Stadtteilen Verberg und Oppum, am Sonntag folgen die Züge in Gellep-Stratum und Uerdingen sowie am Veilchendienstag in Hüls, wo traditionell „Breetlook“ statt „Helau“ gerufen wird.

Etwa 50 000 karnevalstolle Solinger werden zum Rosenmontagszug in der Innenstadt erwartet. Fast 1000 aktive Karnevalisten und 200 Helfer sorgen für einen zünftigen Umzug. 16 große Festwagen sind diesmal ab 14.11 Uhr dabei, 21 Fußgruppen haben sich angemeldet und vier Musikkapellen stehen in den Startlöchern. Beginn des Zuges ist am Birkenweiher um 14.11 Uhr.

In Remscheid steht der Rosenmontagszug im Ortsteil Lennep auf dem Programm. 16 Wagen und Fußgruppen ziehen um 14.11 Uhr los. Der Startschuss erfolgt an der Albrecht-Thaer-Straße am Rande des historischen Stadtkerns. Von dort aus steuern die Narren den Lenneper Bahnhof an, wo erstmals das Festzelt steht. Um 16.11 Uhr beginnt hier die „After-Zoch-Party“.

Jecke Besucher von nah und fern zieht es am Samstag wie jedes Jahr zum Blütensamstagszug nach Leichlingen. Der närrische Lindwurm besteht aus etwa 30 bunt kostümierten jecken Fußgruppen, Festwagen und Musikkapellen. Er wandert jedes Jahr wieder eine Strecke von rund drei Kilometern durch die Leichlinger Innenstadt. Start des Blütensamstagszuges ist am Bahnhof um 14.11 Uhr.