Komödie probt in Mettmann
Das Haus Talwart wird saniert. Das Düsseldorfer Theater wird die Räume als Werkstatt und Proberaum nutzen.
Mettmann. Das Haus Talwart im Neandertal ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Lars Kamprad (47) hat die Villa gegenüber dem Schwarzwaldhaus mit zwei Nebengebäuden und dem 25 000 Quadratmeter großen Grundstück gekauft. Der Düsseldorfer, der erfolgreich im Immobiliengeschäft tätig ist, ist gerade dabei, das Haus Talwart zu sanieren. „Eine echte Herausforderung“, sagt Kamprad, der Architektur studiert hat und das Tischlerhandwerk erlernte. Bis zum Winter soll alles fertig sein.
Lars Kamprad, neuer Besitzer des Hauses Talwart
Seit Jahren arbeitet Kamprad mit der Komödie Düsseldorf zusammen. Er kam auf die Idee, das Haus für kulturelle Zwecke zu nutzen. Schnell war die Komödie von dem Plan überzeugt, mit Fundus, Werkstatt und Probebühne ins Haus Talwart zu ziehen.
„Das städtische Baumamt und der Kreis Mettmann haben mich unterstützt und das Projekt befürwortet“, sagt Kamprad. Seit Wochen ist er jeden Tag auf der Baustelle und hilft kräftig mit. „Das Haus ist eine Wundertüte“, sagt er. So kamen bei der Sanierung zum Beispiel alte Deckenbalken zum Vorschein. „Anderes ist aus dem ehemals herrschaftlichen Haus nicht mehr vorhanden“, sagt er. Doch Kamprad hat alte Türen gerettet, Fenster mit reichhaltigen Verzierungen konnte er erhalten.
Im Erdgeschoss befindet sich die Werkstatt der Komödie. Dort bauen Mitarbeiter des Theaters gerade die Requisiten für das Stück „Das Desaster Dinner“, das am 27. August Premiere in Düsseldorf feiert. „Wir sind froh, ein neues Domizil gefunden zu haben“, sagt Katrin Schindler, Leiterin des Theaters.
Der Raum, in dem demnächst die Schauspieler üben, ist fast fertig. Der Probenraum soll in der spielfreien Zeit auch anderweitig genutzt werden, sagt Schindler. Denkbar sind beispielsweise kleine Events, Lesungen, ein Kunsttrödelmarkt oder Ausstellungen.
Ins erste Obergeschoss baut Kamprad eine Wohnung, die demnächst vermietet wird. Der Düsseldorfer kann sich vorstellen, auch den Garten für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen.
Zum Haupthaus gehören zwei kleine Häuser. In einem wohnen seit Jahren Mieter. Die bleiben auch dort. Das andere sei nur noch als Garage zu nutzen, sagt Kamprad.