Statistik für 2021 Erhöhter Krankenstand bei der Stadt

Erkrath · Es gibt vor allem auch mehr Langzeiterkrankungen: 2021 hat sich die Zahl der Fälle von 68 auf 88 erhöht.

Es gibt vor allem mehr Langzeiterkrankungen.

Foto: dpa/Jens Büttner

(hup) Die teils hohen, projektverzögernden Krankenstände innerhalb der Stadtverwaltung sind schon seit längerem Thema in den Fachausschüssen. Im Hauptausschuss am kommenden Dienstag wird die Stadtverwaltung der Politik nun ihre Krankenstatistik für das Jahr 2021 vorlegen. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 ist demnach die Summe der krankheitsbedingten Fehltage aller städtischen Beschäftigten um 0,97 Prozent gestiegen. Erkrath liege damit im Vergleich mit anderen Kommunen aber im grünen Bereich, sprich unterhalb des Medianwerts.

Bei den verbeamteten Kräften hat die Stadt einen Rückgang der Gesamtfehltage im Jahr 2021 um 1,28 Prozent registriert, bei den Tarifbeschäftigten dagegen eine Steigerung um 4,20 Prozent. Zugenommen hat auch die Zahl der Beschäftigten mit Langzeiterkrankungen, die mit mehr als 50 Tagen im Jahr (inklusive der Tage der Arbeitsversuche) zu Buche schlagen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl dieser Fälle von 68 auf 88 gestiegen. Daraus ergibt sich laut Stadt eine insgesamt veränderte Krankenquote (um 0,97 Prozent) auf 6,82 Prozent für das Jahr 2021.

Ein Beschäftigter der Stadt Erkrath fehlte somit krankheitsbedingt durchschnittlich 17,06 Tage (6,72 Prozent der Gesamtarbeitstage des Jahres 2021), was gegenüber dem Vorjahr 2020 einen Anstieg von 2,21 Tage bedeute. Wie steht Erkrath mit diesen Zahlen da? Dafür hat die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement KHSt, ein von Städten, Gemeinden und Landkreisen gemeinsam getragener Fachverband, einen Medianwert der Krankentage pro Beschäftigter errechnet, der zuletzt (Daten von 2016) bei 19,85 Tage lag. Mit durchschnittlich 17,06 Krankentagen/Beschäftigter liegt Erkrath folglich um 2,79 Tage unterhalb dieses Wertes.

Die Stadt weist in ihrer Statistik selbst darauf hin, dass Fehltage ein Signal für Arbeitsbelastungen sein können. Seit 2018 bietet sie ihren Mitarbeitern daher – Stichwort vorbeugender Gesundheitsschutz – einen Beratungsservice an, der gesundheitliche, dienstliche und familiäre Problemfelder abdeckt und von einem externen Dienstleisters organisiert wird. Zufriedene Mitarbeiter, rückläufige Ausfallzeiten, diesen Effekt soll die Unterstützung haben. Der Rat kann rund um die Uhr und garantiert anonym eingeholt werden.

Eine Steigerung von weiteren sieben Prozent auf derzeit 39 Prozent meldet die Stadt für die betrieblichen Eingliederungsgespräche. Die dabei festgelegten Maßnahmen könnten zur Rückkehr an den Arbeitsplatz, zu Verringerung und sogar zur Vermeidung weiterer Fehlzeiten beitragen. Durch personalwirtschaftliche Maßnahmen wie interne Umsetzungen, Änderungen des Aufgabenzuschnitts oder Anpassungen der individuellen Arbeitszeit könnten weitere Langzeiterkrankungen vermieden werden.

Der Krankenstand einer Verwaltung hat nicht nur, aber häufig auch etwas mit dem Durchschnittsalter der Mitarbeiter zu tun. In Erkrath ist es hoch, Beschäftigte über 50 Jahre machten dort 2021 mit 44,26 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil der Gesamtbeschäftigten aus. Die Gesamtzahl der bei der Stadt Beschäftigten lag zum Stichtag 31.12.2021 bei 863.