Kreis Mettmann Mehr Unfallfluchten im Kreisgebiet

Kreis Mettmann. · Die Polizei hat die Unfallstatistik für 2019 vorgestellt. Laut dieser ereigneten sich im Kreis Mettmann mehr Unfälle. Die Courage lässt zudem nach.

 Die Unfälle nehmen zu. Das Foto zeigt ein Unfallauto, das nach einer Kolission an der Düsseldorfer Straße in einen Graben schleuderte.

Die Unfälle nehmen zu. Das Foto zeigt ein Unfallauto, das nach einer Kolission an der Düsseldorfer Straße in einen Graben schleuderte.

Foto: Kreispolizei Mettmann

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Verkehrstoten in NRW auf ein Rekordtief gesunken: Seit 1953 kamen nicht mehr so wenig Menschen bei Verkehrsunfällen in NRW ums Leben. Insgesamt wurden im Jahr 2019 im Kreisgebiet Mettmann 14 411 Verkehrsunfälle polizeilich gemeldet – 251 Unfälle mehr als im Vorjahr. Im Vergleich liegt damit das Risiko im Kreis Mettmann an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein, trotzdem noch rund 22 Prozent niedriger als der Landesdurchschnitt.

Generell ist die Zahl der Verunglückten im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig: 2019 verunglückten insgesamt 1750 Personen im Kreis Mettmann, das waren 42 Fälle weniger als im Vorjahr, das gab die Kreispolizeibehörde Mettmann bei einer Pressekonferenz bekannt.

Die meisten Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich in Ratingen mit 310 Fällen, gefolgt Hilden (219) und Langenfeld (188). Zu den Orten mit den geringsten Verkehrsunfällen mit Personenschaden zählen Heiligenhaus (68) und Monheim (87). Von den Verunglückten wurde der Großteil leicht verletzt (1417 Personen), 324 Personen trugen schwere Verletzungen davon und neun Menschen starben – das sind zwei mehr als 2018. Drei der tödlichen Unfälle ereigneten sich in Ratingen, jeweils zwei in Mettmann und Langenfeld und jeweils einer in Wülfrath und Erkrath. Sechs der Toten waren über 65 Jahre alt.

Dennoch ist im Vergleich eine Verletzungsgefahr bei Unfällen im Kreis Mettmann um etwa 17 Prozent niedriger als im Landesdurchschnitt.

Landrat Thomas Hendele beklagt jedoch die steigenden Zahlen der Verkehrsunfälle mit Unfallflucht. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Prozent gestiegen. „Das ist ein asoziales Verhalten, das wir nicht akzeptieren können“, sagt der Landrat.

In Ratingen flüchteten Unfallfahrer am häufigsten

In 2019 wurden im Kreis Mettmann insgesamt 4012 Verkehrsunfälle mit Unfallflucht begangen – die meisten davon in Ratingen (804) und Hilden (589). „Es handelt sich dabei nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern es ist im hohen Maße kriminell“, betont auch Manfred Frorath, Abteilungsleiter der Polizei im Kreis Mettmann. Wer einen Unfall begeht, der müsse mindestens 30 Minuten vor Ort bleiben, auch bei einem Blechschaden. Außerdem hat die Anzahl der illegalen Autorennen zugenommen: 2018 hat die Polizei lediglich neun Fälle in Kreis registriert, 2019 waren es 22 illegale Rennen.

Des Weiteren ist die Zahl der verunglückten Fußgänger gestiegen: Waren es 2018 noch 216 Fälle, so wurden im Folgejahr 262 Fußgänger bei Verkehrsunfällen verletzt. Die meisten Fußgängerunfälle fanden in Ratingen statt (63 Fälle). Zunehmend spielen Unfälle mit Rad- und auch E-Bike-Fahrern eine Rolle: Von den insgesamt 447 Unfällen im Jahr 2019 fanden die meisten in Hilden (101 Fälle) und Ratingen (99 Fälle) statt.Die meisten Senioren – gezählt ab 65 Jahre – wurden 2019 bei Verkehrsunfällen in Ratingen verletzt (89 Fälle). In Hinblick auf die Schwere der Verletzung spiele vor allem das Thema Geschwindigkeit eine Rolle, betont Frorath. Dennoch müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben, betont Landrat Hendele. Ein großflächiges Tempolimit von 30 Stundenkilometern nütze nichts, wenn sich niemand daran halte.