Bildung in Mettmann und Wülrath Seit 1996 ist sie Leiterin der VHS
Mettmann · Unterbrochen von ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin von Wülfrath von 2004 bis 2009, leitet die 65-Jährige seit langem die Volkshochschule Mettmann. Die Corona-Krise ist auch für diese Einrichtung die bislang stärkste Herausforderung.
Von Hanna Eisenbart
. Seit 1996 ist Barbara Lorenz-Allendorff Leiterin der Volkshochschule Mettmann. Geboren ist sie in Braunlage im Harz, jedoch in Aachen aufgewachsen, zur Schule gegangen und dort hat sie auch einen Großteil ihrer Studienzeit verbracht.
Zunächst hatte sie Chemie und Französisch auf Lehramt studiert, sich dann aber doch ihrem Steckenpferd – der Erwachsenenbildung – verschrieben und noch Organisationspsychologie und Weiterbildungsmanagement obendrauf gesattelt.
Nach dem frühen Tod des VHS Leiters Dr. Karl-Heinz Maag wurde die Stelle ausgeschrieben und Frau Lorenz-Allendorff als seine Nachfolgerin gewählt. Erfahrungen hatte sie schon an einigen Volkshochschulen gesammelt, unter anderem als Fachbereichsleiterin für Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, EDV und Fremdsprachen.
Zwischendurch war sie Bürgermeisterin in Wülfrath
In diesen mehr als 20 Jahren, nur unterbrochen durch ihre Wahl zur Bürgermeisterin von Wülfrath, überrollten die VHS mehrere Modernisierungsschübe. Der Computer nahm immer mehr Raum im allgemeinen Leben ein und die Menschen mussten lernen, damit umzugehen.
Auch die Flüchtlingswelle stellte die VHS vor gewaltige Probleme. Die Sprachkurse, - Sprachunterricht vom puren Anfänger bis hin zum Zertifikat - mussten angeboten werden, - d.h. Lehrkräfte waren zu finden, Räume mussten bereitgestellt werden,- eine Menge organisatorischer Aufgaben war zu bewältigen.
Und dann kam Corona. Ab dem 16. März war das umfangreiche Programm für das erste Halbjahr 2020 nur noch Makulatur und die Mitarbeiter der VHS gerieten in einen Orkan, – Hunderten von Teilnehmern musste abgesagt werden, die Gebühren erstattet werden - der Lock down erzwang den Stillstand.
Die leichten Lockerungen, die ab dem 10. Mai erlaubt wurden, bedeuteten erneut riesige Umstrukturierungen. Vor allem mussten die Kurse für Schulabschlüsse wieder aufgenommen werden, die Kursleiter waren bereits in digitalem Unterricht geschult worden, Präsenzunterricht war nur in umgestalteten Räumen möglich, – sprich Einzeltische und 1,5 Meter Abstand und so weiter möglich, - ein riesiger Aufwand. Aber die Sicherheit stand an oberster Stelle.
Ab Ende Oktober war dann wieder Ende mit dem Versuch, Normalität zu schaffen. Viele Kurse mussten erneut ausfallen. Barbara Lorenz- Allendorff und ihr Team hatten schon im Sommer umgeschwenkt und kein komplettes Programm für das zweite Halbjahr 2020 ausgearbeitet, sondern nur noch für jeweils zwei Monate in abgespeckter Form Flyer drucken lassen und das Dauerproblem, geeignete Räume anzubieten, wurde in Coronazeiten auch nicht einfacher. Die unterschiedlichen Standorte, die für die Kurse der VHS reserviert sind, sollten beibehalten bleiben. Das ständige Raumproblem, hofft die VHS Verwaltung, irgendwann einmal ad acta legen zu können.
Am 7. Dezember sollte die Verbandsversammlung tagen, um den Haushalt zu verabschieden, – auch der Termin musste verlegt werden. Nun hofft man auf den 18. Januar 2021, - Haushalt und Programm für das erste Halbjahr unter besonderen Umständen.
Die VHS bietet ja nicht nur die klassischen Sprach- und Kreativkurse an. Nein, sie fungiert auch als Beratungsstelle für den sogenannten Bildungsscheck und zur Beratung der beruflichen Entwicklung, - das wird im Zweifel nach Corona noch ein weiteres Riesenfeld, das beackert werden muss, denn die Anzahl der Arbeitslosen, die sich umorientieren müssen, wird garantiert zunehmen. So bleibt nur die Hoffnung, dass irgendwann einmal wieder Normalität einkehrt, dass in den Räumen der Volkshochschule wieder Gelächter und Unterhaltung zu hören und wieder ein Plausch in der Caféteria möglich sein wird. Die Kaffeemaschine, die vom Förderverein der VHS gestiftet wurde, wartet auf erneute Inbetriebnahme.