Förderpreis für Katzenschutz Tierschutzverein hilft streunenden Katzen
Mettmann. · Der Mettmanner Tierschutzverein „Katzen helfen“ hat damit bei einem Wettbewerb für Innovationen den zweiten Platz belegt.
Es gibt Erlebnisse, die vergisst man nicht. Die gehen direkt ins Herz und brennen sich ein. So ein Erlebnis hatten auch Barbara Lautenbach und ihre Mitstreiter vom Tierschutzverein „Katzen helfen“ in diesem Jahr. „Eine unserer Aufgaben ist es, streunende Katzen zu fangen, sie tierärztlich untersuchen und kastrieren zu lassen“, erzählt Lautenbach. Im Januar wollten die Vereinsmitglieder daher an einer Streuner-Stelle vier Katzen fangen. „Bei den ersten drei ging das auch problemlos“, berichtet die Vereins-Vorsitzende. Doch die vierte Katze wollte sich partout nicht fangen lassen. „Wir haben unendlich viele Stunden mit Warten verbracht“, sagt die Tierschützerin.
Das Problem: Immer wieder gingen die bereits versorgten Katzen in die Falle. „Dann muss man hinlaufen und die Falle wieder richten“, erklärt Lautenbach. „Und irgendwann muss man so einen Tag dann als verloren geben, weil die Katzen das sehen und dann natürlich nicht mehr kommen.“ Schließlich konnte die vierte Katze aber doch noch gefangen werden. „Da haben wir gemerkt, dass sie sehr krank sein muss.“
Sehr kranke Katze war
der Auslöser für die Idee
Die Tierärztin bestätigte den Verdacht: Sie diagnostizierte eine vereiterte Gebärmutter, kurz vor der Sepsis, außerdem Fieber und zerstörte Zähne. „Kein Wunder, dass sie nicht fressen wollte, sie konnte einfach nicht mehr richtig kauen – draußen hätte sie wohl nur noch drei, vier Tage überlebt.“ Dieses Erlebnis war der Auslöser für die Erfindung, die dem Mettmanner Katzenschutzverein jetzt den zweiten Platz beim bundesweiten Tasso-Wettbewerb um das innovativste Katzenschutzprojekt bescherte. Herkömmliche Katzenfallen funktionieren nach dem Prinzip „Katze frisst Futter, Falle schnappt zu“. Danach muss die Falle per Hand geöffnet und wieder präpariert werden. „Nachdem wir Tage gebraucht haben, um die vierte Katze zu fangen, habe ich zu meinem Mann gesagt: Man müsste eine Falle mit Fernsteuerung haben, damit nicht so oft die falsche Katze gefangen wird.“ Barbara Lautenbachs Mann Tim ließ sich das nicht zweimal sagen. „Mein Mann ist in seiner Werkstatt verschwunden. Irgendwann kam er dann wieder heraus und meinte: Ich habe da was.“
Tim Lautenbach hat eine Falle gebaut, deren Fallmechanismus per Funkfernsteuerung ausgelöst werden kann und nicht wie sonst automatisch, sobald die Katze das Futter frisst. Der nächste Schritt war die Bewerbung für den Tasso-Förderpreis 2020, mit Erfolg. 3000 Euro erhielt der Verein für seine gute Idee. „Wir werden davon weitere Fallen bauen, bisher haben wir nur zwei“, berichtet die Vereins-Vorsitzende. Der Rest des Geldes soll für Tierarztkosten verwendet werden. „Der gesamte Gewinn geht an unser Streuner-Projekt.“
Die vierte Katze wurde übrigens operiert. Nach zweiwöchiger Quarantäne konnte sie dann wieder ausgewildert werden. „Wenn ich sie beim Füttern sehe, hüpft mein Herz vor Freude, dass sie noch lebt“, sagt Barbara Lautenbach über die gelungene Pflege der Katze.