Umwelt- und Naturschutzaspekte beim Weihnachtsfest So wird Weihnachten nachhaltig
Mettmann. · Fantasievolle Geschenke oder Verpackungen können beispielsweise aus Materialien, die im Haushalt anfallen, hergestellt werden. Jürgen Lindemann, Geschäftsführer der Kreisgruppe Mettmann des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), gibt Tipps für ein nachhaltiges Weihnachtsfest.
Schon im Advent und dann auch zu Weihnachten werden vermehrt Kerzen entzündet. Viele der billigen, reich verzierten Kerzen geben beim Verbrennen gesundheitsschädigende Substanzen ab. Hier sollte man auf das RAL-Gütezeichen achten, das eine Einhaltung gewisser Grenzwerte garantiert. Noch besser sind Biokerzen aus Bienenwachs, die man auch sehr schön selbst mit den Kindern rollen oder gießen kann. Und aus Wachsresten lassen sich ebenfalls wunderbar neue Kerzen zaubern. Weihnachtsgeschenke kann man nachhaltig verpacken, zum Beispiel mit Recyclinggeschenkpapier.
„Auch Zeitungen, Schuhkartons und Verpackungen aus dem Haushalt lassen sich gut verwenden“, sagt Jürgen Lindemann, Geschäftsführer der Kreisgruppe Mettmann des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.“ Ganz umweltfreundlich ist die japanische „Furoshiki“-Tradition, bei der die Geschenke in Stoffe gehüllt werden.
„Achten Sie darauf, nachhaltige Dinge zu verschenken“, sagt Lindemann. Am besten lokal einkaufen, damit der CO2-Ausstoß verringert wird. Auch beim Backen von Weihnachtsgebäck und Kochen des Weihnachtsmenüs lässt sich auf die Umwelt achten, zum Beispiel bei den Zutaten. „Wir empfehlen, Biolebensmittel aus der Region zu bevorzugen“, sagt Lindemann.
Wer Biomargarine oder heimische Biobutter benutzt, läuft nicht Gefahr Palmöl zu verwenden, für das der Regenwald abgeholzt wird. Wer für das Weihnachtsmenü Fisch bevorzugt, sollte es einmal mit Karpfen versuchen. „Das ist die einzige Fischart, die man bedenkenlos essen kann“, sagt Lindemann. Karpfen stammt aus heimischen Fischgewässern und wird umweltfreundlich aufgezogen.
Wer dagegen einen Gänsebraten auf dem Teller haben möchte, sollte auf die artgerechte Haltung und Fütterung der Tiere achten und am besten eine Gans mit Biosiegel kaufen, denn die herkömmlichen Mastgänse werden im Stall aufgezogen und und innerhalb von zwei Monaten Intensivmast zur Schlachtreife gebracht, heißt es.
Wer sich für ein vegetarisches Menü entschließt, vermeidet nicht nur Tierleid, sondern tut gleichzeitig etwas fürs Klima und die eigene Gesundheit. Auch Schokolade wird an Weihnachten gerne genascht. Wenige denken daran, dass die meisten herkömmlichen Schokoladen aus Kakao bestehen, der mit Pestiziden behandelt, gentechnisch verändert und von Kindern geerntet wurde. „Wir empfehlen daher, nur Schokolade mit Bio- und Fairtrade-Siegel zu kaufen“, betont Lindemann.
Für viele Menschen gehört der Weihnachtsbaum zum Fest, doch 90 Prozent der 25 Millionen Weihnachtsbäume, die 2019 in Deutschland verkauft wurden, stammen aus Intensiv-Plantagen, wo stark gespritzt und gedüngt wird. „Wer trotzdem nicht auf den grünen Baum verzichten will, sollte nur Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen kaufen. Ein Öko-Weihnachtsbaum ist oft nur wenig teurer, doch haben Sie die Sicherheit, dass Ihr Wohnzimmer frei von Schadstoffen bleibt und die Umwelt geschont wird.“
Eine Alternative ist der Weihnachtsbaum mit Ballen, der nach Weihnachten einen Platz im heimischen Garten finden kann. Oder man bastelt einen kreativen Baum aus Naturmaterialien.