Verwaltungschefin Mettmann im Gespräch mit Bürgern Mettmanner haben Gesprächsbedarf mit der Bürgermeisterin
Mettmann · Bürgermeisterin Sandra Pietschmann beim Markt-Talk über Bauprojekte, Wildmüll und die Realschule.
Schon Amtsvorgänger Thomas Dinkelmann hatte regelmäßig zum Marktgespräch eingeladen. Dieses Format entdeckte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann nun als „Meet & Talk“ ebenfalls. Allerdings nicht wie ihr Amtsvorgänger mit Termin am Mittwoch, sondern zur Verabredung am Samstag. Eindrucksvoll lange Schlangen bewiesen bei der Auftaktsveranstaltung: Mettmanns Bürger haben Gesprächsbedarf.
Ob bevorstehendes Bauprojekt in Obschwarzbach oder Wildmüll an der Teichstraße – die Bürgermeisterin hatte ein offenes Ohr für die Anliegen. Das Thema „Müll“ trieb etwa Frauke Liebtrau und Agnes Ingenpaß um, debattiert wurde in dem Kontext, warum es an bestimmten Stellen keine Mülleimer gibt sowie die Bürgerbeteiligung am „Dreck-weg-Tag“.
Bunt und vielfältig war der Themenmix, den die Mettmanner an die Chefin der Verwaltung heran trugen. Nadja Holland etwa brachte einen Vorschlag ein, in der Innenstadt einen Taubenschlag oder ein Taubenhaus zu bauen, damit Tauben nicht den Abfall von der Straße aufpicken müssten. „Die Tauben würden dann in dem Schlag ihre Eier ablegen, die man entsorgen könnte. Damit lässt sich die Population steuern“, verwies sie auch auf andere Städte, die diese Maßnahme erfolgreich praktizieren.
Auch ein derzeit brisant debattiertes Thema wurde als neues Kapitel diskutiert, nämlich der von einigen engagierten Mettmannern so emsig betriebene Erhalt der Realschule. Die Befürworter haben gute Gründe und Argumente, für besagte Erhaltung zu kämpfen. Aber Gina Burberg und Heidi Marquard kritisierten als erstes die Befragung der Bürger. „Mehrheitlich sind Senioren in den Unterschriftenlisten zu finden“, sagten sie. Diese hätten sich im Zweifel gar nicht richtig informiert, wird gemutmaßt. „Geht dann nicht ein Rattenschwanz weiter, dass es bestimmt auch noch Forderungen nach einer neuen Hauptschule gibt?“, fragten manche leicht ironisch.
Ganz etwas anderes trieb Rolf Felgner zum Gespräch mit der Bürgermeisterin. Er berichtete, wie er auf dem Düsselring fast überfahren worden wäre – mitten auf dem Zebrastreifen an der Oderstraße. „Die Beschaffenheit der Straße ist Anlass genug, Tempo 30 einzuführen.“ Dass man damit kaum gegen verantwortungslose Raser ankäme, sei höchst bedauerlich. Und auch die Corona-Pandemie war ein Thema. Ekrem Usanovic, langjähriger Begleiter der Städtefreundschaft Mettmann-Goradze, musste erfahren, dass es in diesem Jahr keinen Austausch mit den Freunden aus der Partnerstadt gibt. Besagte Pandemie unterbindet einen Präsenzaustausch.