NRW Hochwasser stoppt Schienenverkehr

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Deutsche Bahn und Regiobahn haben teilweise noch mehrere Monate unter den Folgen des Unwetter-Hochwassers zu leiden. Die Rheinbahn-Busse hingegen takten seit Dienstag wieder nach Fahrplan.

Bäume auf den Schienen, das Gleisbett zum Teil unterspült: Das Hochwasser hat vor allem die Regiobahn getroffen.

Foto: dpa/Marius Becker

Auch eine knappe Woche nach dem großen Hochwasser ist der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Mettmann, Erkrath und Wülfrath noch nicht wieder im gewohnten Fahrplantakt. Besonders viele Probleme gibt es auf der Schiene. Die Busse der Rheinbahn fahren hingegen nach Auskunft des Unternehmens wieder normal.

Deutsche Bahn

„Die Züge der Linie S68 fallen bis auf weiteres aus.“ Mit diesem lakonischen Satz verweist die Deutsche Bahn Pendler auf die S8 oder eben andere Verkehrsmittel. Selbst wenn es im Großraum Wuppertal nicht zu unwetterbedingten Schäden an Schienen, Weichen und Signalen gekommen wäre, würde die RRX-Großbaustelle bei Langenfeld den Betrieb noch viele Wochen lahmlegen. Die S-Bahn S8 fuhr am Dienstag erstmals wieder im gewohnten Takt. Zuvor konnten die Bahnhöfe in Erkrath und Erkrath Hochdahl nicht angefahren werden. Bei Erkrather Politikern sorgen diese beiden S-Bahn-Linien bereits seit einigen Jahren für Verdruss. Und auch dem zuständigen Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, VRR, schwindet die Geduld. Anfang 2020 wurde unter anderem wegen der S8 und S68 eine Abmahnung an die DB Regio ausgesprochen. Originalton: Zugausfälle, fehlende Sitzplätze und massive Verspätungen führten zu „anhaltend untragbaren Qualitätseinschränkungen für die Fahrgäste“. Weil im Bereich Düsseldorf Bilk die Gleise erweitert und ein Bahnsteig neugebaut werden ist die nächste Dauersperrung bereits angesagt – von Mitte August bis Mitte Dezember.

Die Busse der Rheinbahn fahren wieder im gewohnten Takt.

Foto: Stadt Mettmann

Regiobahn

Davon wird auch die Regiobahn S28 betroffen sein. Deren Trasse war zwischen Düsseldorf Gerresheim und Mettmann Hochwasserbedingt blockiert – durch umgefallene Bäume und eine große Unterspülung der Gleise im Bereich des Bahnhofs Neandertal. Was man wegräumen konnte, ist weggeräumt worden. Erdrutschartige Bodenbewegungen und Unterspülungen können jedoch nicht im Handumdrehen ausgebessert werden. „Hier arbeiten Gutachter und Baufirmen an einem Sanierungskonzept“, sagt Sascha Zuk, Geschäftsführer der Regiobahn. Bis diese Schäden behoben sind, werde es zirka vier Monate dauern. Solange könne die S28 die kritischen Stellen nur eingleisig passieren.

Das müssen Fahrgäste wissen: „Die Abschnitte Wuppertal Hauptbahnhof bis Mettmann Stadtwald sowie Düsseldorf Hauptbahnhof bis Kaarster See werden im Regeltakt bedient. Der Abschnitt Mettmann Stadtwald bis Düsseldorf Hauptbahnhof wird von Montag bis Freitag tagsüber im 40 Minuten-Takt bedient und somit nicht von allen Zugleistungen durchfahren. Die Zugleistungen, welche den Abschnitt nicht durchfahren, wenden jeweils in Mettmann Stadtwald und Düsseldorf Hauptbahnhof auf die Gegenrichtung. Als Unterstützung wird zwischen Mettmann Stadtwald und Düsseldorf-Gerresheim ein Schienenersatzverkehr mit Umstiegsmöglichkeit auf die S 28 beziehungsweise. S 8 eingerichtet. Abends und am Wochenende verkehrt die S 28 wie gewohnt.“ 

Rheinbahn

Am Mittwoch und Donnerstag, also den Haupt-Hochwassertagen waren diese Rheinbahn-Buslinien unterbrochen oder mussten Umleitungen fahren: 734 Düsseldorf, Erkrath; 737 Düsseldorf, Erkrath; 738 Düsseldorf, Mettmann; 741 Mettmann, Erkrath, Hilden; 780 Düsseldorf, Erkrath; 781 Düsseldorf, Erkrath, Hilden; SB68 Mettmann, Wuppertal und O6 Erkrath. Von dieser Liste waren die Linie O6 bis Sonntag, 18. Juli, betroffen; die Linie 738 bis Montag. Eine Rheinbahnsprecherin fasst zusammen: „Insgesamt waren die betrieblichen Störungen für uns und unsere Kundinnen und Kunden auch in Düsseldorf und in den restlichen Städten zwar zahlreich, aber glimpflicher als erwartet und schnell beseitigt.“

Die Rheinbahn bietet kostenlose Tickets für Menschen an, die durch das Hochwasser ihr Fahrzeug verloren haben. „Seit dem 19. Juli bis heute haben wir bereits 68 Tickets für Menschen bereitgestellt, die von der Flutkatastrophe betroffen sind. Die Tickets gelten für den Rest des Monats Juli und für den gesamten Monat August“, erklärte die Sprecherin.