Diskussion in Mettmann Feuerwehrbauten unter schlechtem Stern
Mettmann · Im Notfall soll sie schnell da sein: die Feuerwehr. Mit ihren Neu- und Umbauten geht es nicht so schnell.
(dne) Kurz die Luft anhalten: Die FDP wollte den seit mehr als zehn Jahren diskutierten Groß-Neubau der Feuerwache am Peckhaus verschieben. So ging es aus einem Antrag der Liberalen für den Ausschuss für Feuerwehr, Ordnungsangelegenheiten und wirtschaftliche Betriebe hervor. Mündlich hieß es im Ausschuss, ähnlich wie mit dem Antrag auf Streichung des Gesamtschulneubaus wolle man deutlich machen, dass der chronisch defizitären Stadt Mettmann schlicht die Mittel für neue öffentliche Großbauten fehlten. Dass als Ersatz die Interims-Feuerwache im ehemaligen Autohaus an der Willetstraße und die nicht mehr taugliche Wache an der Laubacher Straße stattdessen ertüchtigt werden sollten, wurde von den übrigen Parteien abgelehnt. Keine Mehrheit für den FDP-Vorschlag.
Allerdings stehen die Feuerwehrbauten in Mettmann unter keinem guten Stern. Das hatte bereits Bürgermeisterin Sandra Pietschmann bei der Mitgliederversammlung der Aulen Mettmanner für die Übergangslösung einer Rettungswache an der Willetstraße zugegeben. Man hätte sich den Umbau deutlich schneller gewünscht, sagte Pietschmann den Aulen.
Wie André Bär von der Wählergemeinschaft „Mettmann. Unabhängig. Transparent“ aufzeigt, wurde das Gebäude Ende 2021 von städtischen Tochtergesellschaft GfW erworben. 2022 stand das Gebäude leer. Ab Januar 2023 mietete die Stadt die Liegenschaft von ihrer eigenen Tochtergesellschaft, Mietkosten bis heute: rund eine Viertelmillion – und erst jetzt zeichnete der Technische Beigeordnete Tobias Janseps so etwas wie Licht am Ende des Tunnels.
Falls nichts mehr dazwischenkomme, sollen im Januar 2025 abschließende Arbeiten im ehemaligen Autohaus erledigt werden. Dann könne die Interimsrettungswache an der Willetstraße in Betrieb gehen, bis der Neubau am Peckhaus steht. Auch ein großes Löschfahrzeug soll dort stationiert und im Notfall von Frauen und Männern aus dem Gefahrenabwehrzentrum und der Kreispolizei bewegt werden.
Dass der nach einjähriger Abwesenheit wegen eines Lehrgangs zurückgekehrte Feuerwehrchef von Mettmann, Matthias Mausbach gleich mal ein neues Fahrzeug beantragte, um Material zwischen der Wache an der Laubacher Straße und an der Willetstraße hin und her zu transportieren, stieß im Ausschuss sauer auf. Man einigte sich darauf, dass die Wehr solche Transporte mit dem bestehenden Fuhrpark erledigen soll – Neufahrzeug gestrichen.
Das Feuerwehrgerätehaus in Obschwarzbach hängt ebenfalls, wie Tobias Janseps zugab. Dort werde nun erst die Erweiterung des Kindergartens, dann das Gerätehaus fertiggestellt. Berichtet wird, dass Janseps einen Teil der Schuld für die Verzögerung beim komplizierten Ausbau auf sich genommen habe. Doch nun gehe es auch dort voran, in kleinen Schritten.