Mettmann: Fußballer sauer auf die Stadt
Vereine müssen sich zwei Plätze am Stadtwald teilen. Die Anlage am HHG ist zu teuer.
Mettmann. Die WM ist vorbei, und die Bundesliga beginnt erst in einigen Wochen. Während die Fans dem Ende der Sommerpause entgegenfiebern, bereiten sich die Bundesligavereine in Österreich, Spanien oder der Türkei auf die neue Saison vor.
Von solchen Zuständen können die Mettmanner Fußballclubs nur träumen. Sie müssen sich momentan zwei Ascheplätze am Stadtwald teilen, an ein geregeltes Training ist da kaum zu denken.
Freundschaftsspiele können nur auswärts stattfinden, Trainingseinheiten müssen regelmäßig ins nahe gelegene Freibad oder den Stadtwald verlegt werden. Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus.
Deswegen machen die Verantwortlichen ihrem Ärger Luft: "Wir müssen einfach mal ganz offen darüber reden, ob Mettmann eine Fußballstadt sein will oder nicht", sagt Christian Bartsch, Jugendleiter bei Mettmann-Sport: "Bislang haben wir immer den Mund gehalten, aber irgendwann ist mal Schluss."
Die Verantwortlichen des FC Mettmann 08 und von Atatürk Mettmann nicken. Sie fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen, die trotz der Platzsituation keine Kompromissbereitschaft gezeigt habe.
"So, wie die Stadt mit uns umgeht, kommen wir sportlich nicht weiter", so Christian Bartsch. Da in den Ferien der Sportplatz an der Spessartstraße und die Duschen am Heinrich-Heine Gymnasium (HHG) saniert werden, steht nur noch die Anlage am Stadtwald für die vier Vereine zur Verfügung.
Theoretisch könnte auch der Kunstrasenplatz am HHG genutzt werden - gegen Gebühr und ohne Duschen. "Die Stadt hat uns gesagt: Ihr könnt da trainieren, aber ihr müsst den Hausmeister bezahlen, der kostet 16,50 Euro die Stunde", sagt der ehemalige Fußball-Abteilungsleiter von Mettmann Sport, Frank Schroeter: "Das wären für die Ferien noch einmal 500 Euro extra. Das war uns zu teuer."
Zumal die Fußballabteilung pro Jahr bereits 8.000 Euro für die Nutzung des Kunstrasenplatzes an die Stadt bezahle. "Warum soll der Hausmeister doppelt bezahlt werden, kriegt der sein Gehalt nicht in den Ferien?", fragt Ali Kuran von Atatürk Mettmann. "Die Frage ist doch, wie lange wir so etwas überhaupt bezahlen können. Das Geld fehlt dann an anderen Stellen, etwa für Trikots", so Schroeter.
Im Vergleich zu den Nachbarstädten fühlen sich die Fußballer benachteiligt. Statt konzentrierter Saisonvorbereitung herrscht Gedränge am Stadtwald. Durch eine bessere Planung hätte die Stadt dies verhindern können, sind sich die Fußballer sicher. Sie fragen sich, warum zwei Plätze gleichzeitig saniert werden müssen.
Und vor allem, warum die Stadt nicht kompromissbereiter ist und weiterhin auf die Bezahlung eines Hausmeisters besteht. "Man könnte doch einfach den Vereinen einen Schlüssel für die Anlage am HHG geben", sagt Christian Manderla, Geschäftsführer von Mettmann 08: "Das funktioniert hier am Stadtwald ja auch."