Engagiert in Mettmann Stickley wieder Behindertenbeauftragte?
Mettmann. · Eine schöne Bestätigung für die engagierte Mettmannerin: Sie soll im Ehrenamt bleiben für Menschen, die mit Problemen leben müssen.
Zwar muss der Stadtrat noch sein Votum abgeben, der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich in seiner vergangenen Sitzung bereits einstimmig für Mabel Stickley als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Kreisstadt Mettmann aus. Eine schöne Bestätigung für die engagierte Mettmannerin. Obwohl der Name englisch ist: Mabel Stickley „ist und bleibt das Mädchen vom Kaldenberg und damit eine Aule Mettmannerin“, wie sie nicht ohne Stolz sagt.
Gelernt hat sie im Einzelhandel und „auf meiner Urkunde steht noch, dass ich ein Kaufmann bin“, amüsiert sie sich über diese männliche Bezeichnung. Ziemlich spät, mit etwa 49 Jahren, begann sie ein Abendstudium für psychologische Beratung. Seitdem ist sie ehrenamtlich im Dienst für andere. Ihre Tätigkeiten beschränkt sich nicht nur auf die Seniorenarbeit, ausdrücklich begrüßt etwa die „Jute Stuw“ auch Menschen mit Demenz. Als Vorstandsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Kreis Mettmann bietet sie drei Mal in der Woche Betreuungsnachmittage in der Geschäftsstelle an, zu deren festen Bestandteilen das Gedächtnistraining gehört und einmal wöchentlich leitet sie die Beratung von Angehörigen dementer Menschen.
Für die Beschäftigung mit an Demenz Erkrankter ist sie „bestens vorbereitet“ worden und die Wahl ihres Studiums war wegweisend. Sie wollte auf „jeden Fall etwas mit Menschen tun“. Durch die Pandemie ist der Rhythmus der Beratung und Betreuung durcheinander geraten, wenngleich Mabel Stickley immer ansprechbar ist, wenn Hilfe benötigt wird.
Seit 2015 betreut sie auch das Projekt „Helfende Hände“. Da wird etwa jemand am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen und zu Hause ist der Kühlschrank leer – die Ehrenamtler kümmern sich um alles Notwendige. Und als sei das alles noch nicht genug, ist die „Mensch gewordene Hilfsbereitschaft“, wie viele sie bewundernd nennen, als „Behindertenbeauftragte der Kreisstadt Mettmann“ bestimmt. Was da zu tun ist?
Da wird eine behindertengerechte Wohnung gesucht, der Kündigungsschutz ist ein Thema, Anträge für einen Behindertenausweis müssen gestellt werden, Parkscheiben für die Nutzung von Behindertenparkplätzen wollen beantragt werden, Sitzplätze im öffentlichen Raum sollen eingerichtet werden und, und, und. Besonders wichtig sind für Betroffene die Informationen, wo Hilfe zu bekommen ist. Dabei ist das Netzwerk, auf die sie als gebürtige Mettmannerin zurückgreifen kann, von großem Nutzen.
Die Begehung der Innenstadt mit dem Augenmerk auf fehlende Hilfen für Behinderte hat sie schon aus privatem Engagement mit ihrem Mann unternommen, ohne dessen Unterstützung und Verständnis die Erledigung ihrer vielfältigen Aufgaben nicht durchführbar wäre, wie sie selbst sagt. Denn Ehemann Klaus ist ein Menschenfreund, der ähnlich wie seine Frau gerne für andere im Einsatz ist. Ob bei der Sebastianer Schützenbruderschaft oder bei Weihnachtsfeiern im Haus St. Elisabeth, bei denen er den Weihnachtsmann verkörpert hat, ob er sich als Fahrer beim Bürgerbus einbringen will oder für seine Frau Flyer verteilt – wo etwas zu tun ist, ist Klaus Stickley zur Stelle.
Durch die Corona-Pandemie kann die Betreuung der Demenzkranken nicht wie bisher stattfinden. Daher steht Mabel Stickley fast täglich mit ihnen oder deren Angehörigen in telefonischem Kontakt, vor allem, um die Einsamkeit zu überwinden.