Gewalt in Ratingen Caritas und SKF helfen gegen Gewalt in Familien
Kreis Mettmann. · Bundesfamilienministerin Franziska Giffey weist angesichts gestiegener Zahlen von häuslicher Gewalt und Tötungsdelikten auf die dringende Notwendigkeit hin, Beratung, Hilfe und Prävention auszubauen.
(Red) Gerade erst stellte Bundesfamilienministerin Giffey die aktuelle Auswertung der Kriminalstatistik in Bezug auf häusliche Gewalt vor. „Gegenwärtig ist die Gewalt eher im Steigen begriffen, da die Menschen coronabedingt viel enger aufeinander hocken und ein Ausgleich, ein Stressabbau außerhalb kaum mehr gegeben ist“, bestätigt Andreas E. Smolka, verantwortlich für die kreisweit zuständige Fachstelle für Gewaltprävention, zu der auch die Caritas-Beratungsstelle für Täter bei häuslicher Gewalt im Kreis Mettmann gehört.
Es sei sehr wichtig da zu sein; gerade jetzt den Menschen Hilfsangebote zu unterbreiten und nicht erst, nachdem durch das erzwungene Beieinanderhocken Schlimmeres passiert ist, erklärt der Experte.
Erfahrungen aus der Beratungspraxis der vergangenen Monate hätten gezeigt, dass gerade in dieser Notsituation, in der Familien auf engstem Raum miteinander leben, lieben, spielen und streiten müssen, bereits eine telefonische Beratung oder ein Videogespräch mit allen Beteiligten sinnvoll zur Deeskalation im häuslichen Gewaltbereich beitragen haben. „Ein gemeinsam erarbeiteter Notfallplan, ein Beratungsgespräch durch die Acrylglaswand, alles ist besser, als die Menschen in ihrer Not und ihrem Stress allein zu lassen“, ist Smolka überzeugt.
Die Beratungsstelle ist unter der Rufnummer 02104/926235 oder per E-Mail erreichbar. Weitere Informationen zum Angebot im Internet unter:
Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) setzt auch der Sozialdienst katholischer Frauen ein Zeichen. Insgesamt 35 Ortsvereine, darunter auch der SkF Ratingen, unterstützen die Beratungsstelle Gewaltlos.de.
Seit der Sommerpause verzeichnet die überregionale Chatberatung für Mädchen und Frauen mit Gewalterfahrungen eine Verdoppelung an Besucherinnen. Der anonyme und digitale Zugang erleichtert den Frauen einen Einstieg in das Hilfesystem, die den Weg in eine lokale Beratungsstelle oder in ein Frauenhaus aus Angst vor Kontrolle und Repression oder Scham nicht gehen wollen oder können. Die Beratung erfolgt durch qualifizierte Fachkräfte in Einzelchatberatungen.