Heimazgeschichten aus Lintorf Heimatverein bringt 90. Quecke heraus

Lintorf. · Der Verein Lintorfer Heimatfreunde hat dank der Mithilfe vieler fleißiger Autoren wieder eine bunte Sammlung abwechslungsreicher Geschichten und Berichte rund um die Heimat zusammengestellt.

Andreas Preuß, Barbara Lüdecke und Walburga Dörrenberg von den Lintorfer Heimatfreunden stellten die neue Quecke vor.

Foto: Achim Blazy (abz)

Eigentlich sollte Ende November die neuste Ausgabe der „Ratinger und Angerländer Heimatblätter“, besser bekannt unter dem Namen „Die Quecke“, im Ratinger Stadtmuseum vorgestellt werden. Eigentlich. Die vorherrschende Pandemie hat diesem Vorhaben jedoch leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch das hindert den Verein Lintorfer Heimatfreunde (VLH) nicht daran, wie immer zum Jahresende die Heimatblätter herauszugeben.

Trotz der widrigen Zeiten mit all ihren Einschränkungen und Regelungen ist es wieder gelungen, viele interessante und informative Beiträge zusammenzustellen. Das Redaktionsteam ist derzeit eifrig dabei, Korrektur zu lesen, und in der Druckerei Preuß werden schon die ersten Artikel gesetzt, sodass die nunmehr 90. Ausgabe wie in jedem Jahr zu Beginn der Adventszeit erscheinen kann.

Seit Gründung des Vereins vor nunmehr 70 Jahren erscheint die Quecke jedes Jahr (in der Anfangszeit gab es sie mit geringerer Seitenzahl sogar zweimal im Jahr). Und auch 2020 können sich die Leser über jede Menge Wissenswertes rund um Personen, Gebäude, Orte und Geschehnisse aus Lintorf und Umgebung, Buchvorstellungen und natürlich wieder Geschichten „op Lengtörper Platt“, geschrieben von altbekannten, aber auch neuen Autoren, freuen.

So geht es um die Geschichte des ehemaligen Rathauses in Lintorf, einem Gebäude, das im September dieses Jahres am „Tag des öffentlichen Denkmals“ hätte vorgestellt werden sollen. Der VLH hatte aber unter den gegenwärtigen Umständen beschlossen, in diesem Jahr auf eine Präsenzveranstaltung zu verzichten und stattdessen das für dieses Jahr ausgesuchte ehemalige Rathaus als Denkmal in der Quecke vorzustellen, auch wenn es von der Unteren Denkmalbehörde nicht als solches anerkannt wird.

Oder es geht um Heinrich Hinsen, den ersten Bürgermeister des im Jahre 1930 neu gegründeten Amtes Ratingen-Land, der seine Amtsgeschäfte noch vom Bürgermeisteramt auf der Mülheimer Straße führte, wie von Hermann Tapken und Erik Kleine Vennekate in einem weiteren Artikel beleuchtet wird.

Im Bericht „Der Weltatlas, das Internet und andere Neue Medien im Unterricht“ erinnert sich der ehemaligen Ratinger Hauptschullehrer Axel Jost an seine Versuche schon vor gut 20 Jahren einer zehnten Klasse das Internet näherzubringen und an Schüler, die lieber eine Mathearbeit geschrieben hätten, als sich mit den neuen Medien auseinanderzusetzen.

Es gibt Trauriges wie beispielsweise die Nachrufe auf die Vereinsmitglieder Ewald Dietz, Walter Perpéet und Bodo Klein, aber auch Heiteres in Gedichtform von Hartmut Krämer, der passend zur bevorstehenden Weihnachtszeit erzählt, „was einem heimischen Holzwurm in der Heiligen Nacht durch den Kopf ging“. Es geht um die Natur, wie im Beitrag von Frank Wächteshäuser über die heimische Vogelwelt oder um die Bergwerksvergangenheit Selbecks von Michael Lumer.

Natürlich dürfen auch Buchvorstellungen und Mundartgeschichten in der 90. Quecke nicht fehlen, dafür sorgten Hans Müskens und Hartmut Krämer. Alles in Allem gibt es rund 50 historische und aktuelle Berichte von mehr als 30 Autoren, die in diesem Jahr bei den Freunden heimatkundlicher Geschichten sicherlich für Kurzweil sorgen und so manchem auch als informatives Nachschlagewerk dienen.