Mettmann wächst ein wenig

Mettmann/Erkrath/Wülfrath. Was wird aus der Grundschule an der nächsten Ecke? Wird es den Supermarkt, die Post, den Arzt oder die Apotheke auch noch in ein paar Jahren geben? Wo kann ich noch Bücher ausleihen?

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Muss ich zum nächsten Schwimmbad bald viel weiter fahren? Mit welchem Bus, wenn eine Linie eingestellt wird?

All das hängt von der Bevölkerungsentwicklung in unseren Städten ab. Wie wird es in Mettmann, Erkrath und Wülfrath in etwa 25 Jahren aussehen?

Zahlen dazu werden vom statistischen Landesamt geliefert. Die Berechnungen, die IT.NRW im Auftrag der Staatskanzlei des Landes NRW erhoben hat, zeigen für alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden des Landes die Bevölkerungsentwicklung nach Altersjahren und Geschlecht für die Jahre von 2014 bis 2040 auf. In 105 der 373 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in NRW wird die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2040 steigen, während in 268 Gemeinden Rückgänge zu erwarten sind. Hier nun ein Vergleich der Städte Wülfrath, Erkrath und Mettmann:

Mettmann: Die Statistiker sagen der Kreisstadt einen leichten Anstieg der Bevölkerung auf 39 816 Bewohner voraus. Das wären im Vergleich zu 2014 etwa 5,1 Prozent mehr Menschen in Mettmann. Die magische Grenze von 40 000 Einwohner zu überschreiten, erscheint also eher unrealistisch. Allerdings hat Mettmann noch Grundstücke, die in den kommenden Jahren bebaut werden. In der Karpendelle ist noch Platz für einige Hundert neue Wohneinheiten. Auch in Metzkausen werden sich an der Metzkausener Straße noch viele Familien ansiedeln. Was nicht nur in Mettmann auffällt: In der Gruppe der über 65-Jährigen wird es einen überproportional großen Anstieg geben. Die Zahl der 65 bis 80-Jährigen steigt um 25,7 Prozent auf 7824 und mehr als 80 Jahre alt werden 2040 sogar 2092 Mettmann sein (+14,8 Prozent).

Erkrath: Wer die Zahlen zu Erkrath durchblättert, stößt sofort auf eine exorbitante Prozentzahl: Um sage und schreibe 162 Prozent wird in den drei Stadtteilen die Zahl der über 80-jährigen Männer und Frauen in die Höhe schnellen. Laut Vorhersage der Statistiker werden im Jahr 2040 genau 6815 Erkrather älter als 80 Jahre alt sein, heute sind es 2584. Dabei nimmt insgesamt gesehen die Zahl der Bewohner sogar ab. Die Stadtväter müssen mit einem Minus von 0,9 Prozent rechnen.

Das heißt: 2040 sollen 43 257 Menschen in Erkrath leben, fast genau so viele wie heute (43 639). Ob sich Erkrather Politiker noch mal trauen, Neubaugebiete auszuweisen? Ist das überhaupt ein Allheilmittel, um den Rückgang oder die Stagnation der Bevölkerung zu verhindern? Darüber wird man sich noch die Köpfe heiß reden.

Wülfrath: Im Vergleich mit den anderen beiden Städten schneidet die Kalkstadt am schlechtesten ab. 2040 werden laut Vorhersage rund 5,8 Prozent weniger Menschen in Wülfrath leben als heute. Konkret heißt das einen Rückgang von derzeit 20946 Wülfrather auf dann nur noch 19739. Auffällig sind vor allem die Veränderungen in der Altersstruktur. Deutlich zurück gehen wird der Anteil der 16 bis 25-jährigen Wülfrather, die auch heute schon vielfach nach der Schule die Stadt verlassen.

Großer Gewinner? Die Stadt Düsseldorf, der ein Anstieg der Bevölkerung von jetzt 598 000 auf fast 677 000 Menschen im Jahr 2040 vorhergesagt wird. Selbst Remscheid rechnet noch mit 12,8 Prozent mehr