Mettmann Neue Häuser braucht das Land

Mettmann · Für den Bauträger scheint es gut zu laufen. Obwohl im Baugebiet an der Metzkausener Straße noch keine Hauser stehen, sind schon mehr als die Hälfte davon reserviert.

Klaus Schuster von der Firma Paeschke erläutert die Baustelle an der Metzkausener Straße. Geplant sind 50 Einfamilienhäuser, davon elf frei stehend.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Klaus Schuster, Prokurist der Bauträgerfirma Paeschke in Langenfeld, freut sich: „50 Prozent der geplanten Häuser sind bereits reserviert“, sagt er. Und dies, obwohl noch kein einziges Haus gebaut ist und die Tiefbaufirma derzeit noch die Straßen für das Neubaugebiet anlegt. Das Besondere: Viele Interessierte kommen aus Metzkausen – Kinder von Eltern, die bereits im Ortsteil wohnen, haben Interesse, in das Neubaugebiet zu ziehen. Aber auch Menschen aus Düsseldorf sind unter den potenziellen Neubürgern. Anfang Mai werden die Straßen asphaltiert, dann beginnt Paeschke mit den Hochbauarbeiten.

Ab dem zweiten Quartal 2020 sollen die ersten Bewohner an die Metzkausener Straße ziehen. Sämtliche Versorgungsleitungen liegen bereits im Boden. „Wir haben großes Glück mit dem Wetter gehabt“, sagt Schuster. Der milde Winter hat dafür gesorgt, dass die Erdarbeiten zügig abliefen, Frost und Schnee gab es kaum, ebenso wenig lang anhaltende Regenfälle. Denn die hätten den Löß-Lehmboden in eine schlüpfrige Masse verwandelt, die kaum zu bearbeiten gewesen wäre.

Die Firma Paeschke aus Langenfeld baut hier 50 Einfamilienhäuser, davon elf freistehend, 36 Doppelhaushälften und drei Reihenhäuser. Die Wohnflächen liegen zwischen 127 und 164,5 Quadratmetern. Die unterschiedlichen Haustypen verfügen über fünf oder sechs Zimmer und kosten von 545 000 bis 725 000 Euro. Die Gesamtfertigstellung aller Häuser ist für Ende 2021 avisiert, erster Einzug ab zweiten Quartal 2020. Der Zugang zu dem Baugebiet verläuft über die kleine Metzkausener Straße. Es gab zwar Überlegungen, von der L 239 n eine Straße ins Wohngebiet zu bauen. Doch dieser Plan wurde verworfen: Zu teuer, die Topografie lässt dies nicht zu, es entstünde eine gefährliche Kreuzung, sagt Straßen NRW.

Die Idee, das Neubaugebiet für die Straße Am Hoshof zu erschließen, ist ebenfalls nicht weiter verfolgt worden. Paeschke baut eine Verlängerung der Lärmschutzwand zur L 239 n. Die Hänge zum Neubaugebiet werden übrigens wieder bepflanzt, sagt Schuster. Also kein Kahlschlag, wie einige Metzkausener befürchteten.

Das Haus an der Metzkausener Straße ist abgerissen worden. Dies war notwendig, um überhaupt einen Zuweg zum Baugebiet zu erhalten. Übrigens ein teurer Abriss: Bei einem öffentlichen Versteigerungstermin erwarb Paeschke für rund 500 000 Euro das Haus.

Es hat mehrere Jahre gedauert, bis der Startschuss erfolgen konnte. Bereits 2012 gab es erste Überlegungen und Flächenkäufe. 2014 schloss die Paeschke GmbH mit der Stadt einen Baulandsbeschluss. Darin ist festgeschrieben worden, dass das Langenfelder Unternehmen die Kosten für die Infrastruktur, Erschließung und den Bau der Spielplätze übernimmt. Auch die Ausgleichsflächen gehören dazu.

Schließlich zahlt Paeschke nach einem bestimmten Schlüssel anteilig die Kosten für Kita- und Grundschulplätze, die sich aus der Ansiedlung im Neubaugebiet ergeben. Es gab Befürchtungen, dass sich die Verkehrssituation in Metzkausen durch das Neubaugebiet weiter verschärfen würde. Besonders im Hassel, so die Bürger, könnte es noch enger werden. Ein Verkehrsgutachten, das von der Stadt vorgelegt wurde, konnte diesen Eindruck nicht
bestätigen.

Die Anwohner der Metzkausner Straße müssen während der Bauzeit Einschränkungen in Kauf nehmen: An der Straße herrscht wegen des Baustellenverkehrs absolutes Halteverbot. Doch die meisten Anwohner besitzen Garagen. Beeinträchtigungen kommen eher vom Hassel. Dort werde immer noch gebaut.