Mettmann Gespräche über Freude, Hoffung und Leid bei der Reproduktion

Mettmann. · Dr. Kathrin Schnabel berät Frauen rund um die Familienplanung.

Die Mettmanner Sprechstunden der 51-jährigen Gynäkologin werden gut angenommen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Thema „Familienplanung“ ist ein weites Feld und kann Partnerschaften in schwere Krisen führen. Viele Paare wünschen sich ein Kind und leiden darunter, dass sich keine Schwangerschaft einstellen will. Andere werden vom Schock einer stillen Geburt getroffen und sehen sich ihren überwältigenden Gefühlen, ihrer Trauer und Wut hilflos ausgeliefert. Was tun, wenn eine „Risikoschwangerschaft“ vorliegt und der begründete Verdacht besteht, das Kind könne mit Behinderungen zur Welt kommen?

Wenn auch große Freude mit einem Familienzuwachs verbunden sein kann, so müssen manche Familien auch viel Leid ertragen. Um Frauen und Männer, Familien und Paare in allen Fragen rund um die „Reproduktion“ zu beraten und unterstützen, steht Dr. Kathrin Schnabel seit Januar mit festen Sprechzeiten bei Pro Familia für alle Fragen zur Verfügung.

Die 51-jährige Gynäkologin hat ihre Laufbahn in Düsseldorf an der Uniklinik begonnen. „Dort hatte ich die Möglichkeit, in die Reproduktionsmedizin reinzuschnuppern“, erinnert sie sich. „Das hat mich fasziniert.“ Diese Faszination hat sie dazu veranlasst, Fachärztin für Gynäkologie zu werden, um anschließend noch eine Spezialisierung in der Reproduktionsmedizin zu absolvieren. „Kinderwunschbehandlung war mein Leben“, erklärt sie. Viele Jahre hat Kathrin Schnabel in verschiedenen Kliniken und Praxen gearbeitet. Eine Tätigkeit, die sie erfüllte und ihr Freude machte.

„Menschen brauchen Gespräche“, betont sie, „sie wollen gesehen werden.“ Um sich mehr um den Menschen in seiner Ganzheit kümmern zu können, entschloss sich die Gynäkologin deshalb, in die sprechende Medizin zu wechseln. Bei Pro Familia führt sie deshalb nicht nur Mädchensprechstunden mit Verhütungsberatung durch, sondern berät auch zu Vaterschaftstests oder Kinderwunsch und begleitet auch Frauen und Männer, die ihr Kind frühzeitig verloren haben.

„Beim Abschied, bei der Integration in den Lebenslauf“, sagt sie, denn sie hat oft erfahren, „dass sich die Menschen wie unter einer Glocke aus schweren Emotionen befinden und manchmal Wochen brauchen, bis sie merken, dass sie Hilfe brauchen,“ Auch in Sachen Pränataldiagnostik beantwortet Schnabel Fragen und zeigt die Möglichkeiten auf.

„Ich habe auch ein offenes Ohr für sexualmedizinische Fragen“, sagt Kathrin Schnabel, die eine Zusatzausbildung zur Sexualmedizinerin gemacht hat. Die Sprechstunden in Mettmann sind bereits gut angelaufen, kann sie nach einem Vierteljahr sagen. Die Beratungen sind kostenlos.