Mettmann. Mettmanns Denkmal der Erinnerungen wächst weiter
Mettmann. · Stadtlogo und Verkehrsberuhigung am Jubi prägten das Jahr 2018.
Das einzigartige Denkmal am Lavalplatz ist wieder um einen Ring gewachsen. Künstlerisch dokumentiert er, welche Ereignisse die Stadt im Jahr 2018 besonders bewegt haben. Mehr als 300 Mettmanner haben abgestimmt und sich für die fünf wichtigsten entschieden: die Schließung der Hauptschule, die Verkehrsberuhigung am Jubiläumsplatz, das neue Logo der Stadt, die Einweihung des ökomenischen Zentrums in Metzkausen und die Dürreperiode im Sommer haben es auf den neuen Ring geschafft.
Eine Mischung aus positiven aber auch negativen Ereignissen, bemerkte Bürgermeister Thomas Dinkelmann. Aber genau dies würde den Charakter des wachsenden Denkmals ausmachen: „Wir möchten uns nicht die Rosinen rauspicken, sondern ungefiltert und realistisch darstellen, was die Mettmanner im letzten Jahr bewegt hat“, sagte er. Besondere Erlebnisse der letzten Jahre, wie die Tour de France, seien ihm im Gedächtnis geblieben, an andere kann er sich nicht mehr genau erinnern: „Deswegen ist es gut, dass wir unsere Erinneringe haben.“
Sponsor des Bronzerings ist Schley’s Blumenparadies, das im Jahr 2018 sein 30-jähriges Bestehen feierte. „Das gehörte für uns zusammen“, sagte Nils Schley und verwies auf die Symbolik des Denkmals, das wie ein Baum mit seinen Jahresringen stetig wächst. Prof. Dr. Bernd Günter, der das Projekt im Jahre 2004 zusammen mit der Künstlerin Elke Tenderich-Veit initiierte, erzählte von der ursprünglichen Idee: „Eigentlich hatten wir geplant, die Ringe an einem echten Baum zu befestigen. Dann kam die Überlegung, den Baum zu stilisieren und als Kunstobjekt im öffentlichen Raum zu installieren“, erzählte er. Beide waren sich jedoch einig, dass in jedem Fall die Bürgerbeteiligung elementarer Bestandteil des Objektes werden muss.
Immer wieder stehlen Vandalen Buchstaben des Denkmals
Die Resonanz war bis jetzt durchweg positiv: „Wir hatten noch keine blödsinnigen Vorschläge. Nur zu viele, aber das freut uns ja“, sagte er. Schade sei allerdings, dass Vandalen häufig einzelne Buchstaben vom Denkmal entfernen würden. „Die sind sehr teuer“, merkte er an.
Das wachsende Denkmal besteht aus einem Metallsockel, auf dem der aktuelle Erinnering aus dem Jahr 2018 liegt. Ein paar Meter weiter stehen zwei Denkmaltürme, auf denen sich die Erinnerungen der letzten 15 Jahre stapeln. Ein Jahr bleibt der Erinnering auf dem Sockel liegen, dann muss er den neuen Erinnerungen weichen und wird auf einen der Denkmaltürme gesetzt. Der erste Turm ist quasi „fertig“: „Dort können wir keinen Ring mehr hinzufügen. Das könnte dann niemand mehr lesen“, erklärt Lothar Bennemann von der Stadtverwaltung Mettmann. Auf dem zweiten Turm ist aber noch Platz. Damit der Gedächtnisbaum erweitert werden kann, benötigt er Sponsoren für 2019. „Das Denkmal lebt von den Bürgern. Nur so kann es wachsen“, sagte Günter.