Mettmann Vorfreude ist trotz Corona groß

Mettmann. · Für die rund 800 i-Dötzchen in Mettmann und Erkrath fällt der Schulstart am Donnerstag wegen der Corona-Pandemie anders aus. Allein die Stadt Mettmann hat 2000 Liter Desinfektionsmittel beschafft.

Noah Mallmann (6) freut sich am meisten auf die Fächer Rechnen und Sport in der Grundschule.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der erste Schultag, das ist ein ganz besonderer Tag, den Noah Mallmann kaum erwarten kann. Am Donnerstag geht’s los – jedoch unter völlig anderen Bedingungen, die die ­Corona-Pandemie diktiert.

Die Feier an der Otfried-Preußler-Schule wird demnach auf dem Schulhof stattfinden. Alles Wissenswerte zum Schulstart wurde den Eltern zuvor per E-Mail mitgeteilt. Nur einen einzigen Elternabend gab es, an dem auch nur ein Elternteil teilnehmen durfte. Diese Aufgabe hatte Noahs Vater Christian übernommen und seinem Söhnchen gleich ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Otfried-Preußler-Schule“ mitgebracht, das der Sechsjährige nun stolz trägt.

In mehreren Elternbriefen sind die Hygienemaßnahmen und sonstige Regeln, die an der Schule gelten, erläutert worden. „Überhaupt“, sagt Carmen Mallmann, „haben die Lehrer Vorbildliches geleistet und uns bestens informiert, dass wir unseren Kindern alles erklären konnten“.

Um die Schulen auf den regulären Schulstart vorzubereiten, hat die Stadtverwaltung im Vorfeld einige logistische Aufgaben bewältigt. Über die Feuerwehr Mettmann wurden bis zum Schulstart 2000 Liter Desinfektionsmittel im Wert von insgesamt 12 000 Euro beschafft, berichtet der Sprecher der Stadtverwaltung, Christian Barra.

Die Beschaffung der Masken für die Schüler liegt bei den Eltern

Auch rund 1000 Einwegmasken wurden gekauft, das aber nur für den Notfall, denn „die Beschaffung der Masken liegt bei den Eltern“, sagt Barra. Zudem waren nur noch moderate Umbauten nötig, vor allem in Schulsekretariaten und Mensabereichen wurden Spuckschutzplatten aufgestellt.

Auch die Stadt Erkrath hat die Schulen für den Neustart unter Corona-Bedingungen fit gemacht. So werden im Gymnasium Neandertal jetzt die Schüler im Einbahnstraßensystem durch die Mensa geführt, Bodenmarkierungen sollen in allen Schulen für geordnete Laufwege sorgen. „Der Schulunterricht findet an allen Schulen in den regulären Zeiten statt“, berichtet die Sprecherin der Stadt Erkrath, Maria Steinmetz.

Dazu gehören auch Sport-, Schwimm- und Musikunterricht, was Noah freut, denn vor allem freut er sich auf die Fächer Rechnen und Sport, wie er selbst sagt. Er kann schon schwimmen und hat vor Corona den „Pinguin“ noch geschafft, das „Seepferdchen“ corona-bedingt nicht mehr, dafür aber Karate: „Da habe ich schon den orangefarbenen Gürtel.“ Einzige Einschränkung: Das gemeinsame Singen in geschlossenen Räumen ist bis zu den Herbstferien fürs Erste nicht gestattet.

Bis zu den Sommerferien hat Noah die Kindertagesstätte an der Donaustraße besucht, aber in Zeiten von Corona musste er natürlich auch zu Hause ­bleiben.

Die Mutter hat ihren Zwangsurlaub als Erzieherin mit einem Bandscheibenvorfall und dessen Behandlung verbracht und war, als die Kitas wieder öffneten, pünktlich wieder zur Stelle.

Die Operation und ihre Folgen stellten die junge Familie naturgemäß vor noch größere Problem, doch die kleine Schwester Annika durfte als „Notfall“ ihre Kindertagesstätte besuchen. Der Papa blieb im Homeoffice, und irgendwie hat Familie Mallmann diese schlimme Zeit des Lockdowns gemeinsam überstanden. Doch Carmen Mallmann bedauert, was ihr Sohn wegen der Corona-Pandemie alles nicht mit erleben konnte. Das Übernachten in der Kita: abgesagt. Ausflüge: abgesagt. Abschiedsfeier: auch abgesagt.

Doch Noah nimmt all das gelassen – er kennt es ja auch nicht anders. Sein Schulweg ist nicht allzu lang, den ist die Familie schon mit ihm abgegangen. Stolz präsentiert ­Noah seinen Tornister, den Oma Heidi aus Wülfrath extra spendiert hat, passend zum T-Shirt, und es ist klar: Noah freut sich auf die Schule. Trotz der Corona-­Pandemie.