Nur WC in der Kö-Galerie überzeugt
Die öffentliche Toilette im Kiosk auf dem Jubi kann von Menschen im Rollstuhl nur genutzt werden, wenn es nicht durch Getränkekisten blockiert ist.
Mettmann. Es gibt Kritik an den öffentlichen Toiletten in der Innenstadt. Besonders Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte haben Probleme, im Falle eines Falles eine geeignetes WC zu finden. Rollifahrer Hans Stauff hatte sich unlängst an den Bürgerausschuss gewandt und auf Misere aufmerksam gemacht. Das Thema ist nicht neu: Bereits seit fast 20 Jahren gibt es immer wieder Vorstöße von Behinderten und Nichtbehinderten, die eine öffentliche Toilette in der Kreisstadt fordern.
Die Mitglieder des Bürgerausschusses besichtigten am Dienstag zusammen mit Hans Stauff öffentliche und private Toiletten in der Innenstadt und machten sich selbst ein Bild von der derzeitigen Situation. Die Toilette am Kiosk ist als öffentliche und behindertengerechte Toilette ausgewiesen. Ein Hinweisschild auf das WC befindet an einem Ampelmast an der Schwarzbachstraße.
Doch meistens ist die Toilette für Behinderte nicht nutzbar. Hans Stauff hatte am Dienstag große Mühe, mit seinem Rolli das WC zu erreichen. Im Kiosk selbst stehen Getränkekisten — nur wenig Platz für den Rollstuhl. Am WC selbst lässt sich die Tür für einen Rollifahrer nicht allein öffnen. In der Toilette sind Bierkästen gestapelt. Mühsames Rangieren ist notwendig. Außerdem fehlt ein zweiter WC-Haltegriff.
Der Bürgerausschuss fasste in der anschließenden Sitzung einstimmig den Beschluss, dass mit dem Eigentümer, dem Bauverein, gesprochen und erreicht werden soll, dass die Toilette nicht als Lagerraum zweckentfremdet wird und die Tür leichter zu öffnen und zu schließen ist. Auch soll ein zweiter Handgriff installiert werden.
Die Verwaltung sagte zu, dass regelmäßig kontrolliert wird, ob die Auflagen auch eingehalten werden. Weiter ging’s in die Gaststätte Frankenheim. Die Behinderten-Toilette ist nicht öffentlich, gleichwohl könnte sie so nachgebessert werden (indem der Türanschlag geändert wird), dass sie besser zu benutzen ist.
Im Parkhaus an der Neanderstraße gab es bis vor einigen Jahren eine behindertengerechte und barrierefreie Toilette.
Doch mit dem Wechsel des Betreibers hat sich auch die Situation verschlechtert. Das Euroschloss wurde ausgewechselt und die Tür abgeschlossen. „Wir werden mit dem Betreiber sprechen und versuchen, das Behinderten-WC wieder zugänglich zu machen“, sagte Bürgerausschuss-Vorsitzender Florian Peters. Beispielhaft wurde das neue Behinderten-WC in der Kö-Galerie bewertet. Es ist groß und entspricht allen Vorgaben für ein Behinderten-WC.
Hans Stauff hatte in seinem Antrag eine neue, selbstreinigende Toilettenanlage auf dem Jubiläumsplatz gefordert. Dieses Ansinnen lehnte der Ausschuss aus Kostengründen ab. Das WC im Kiosk könnte nach der Umrüstung die gesamte Situation in der Innenstadt verbessern.