Oberstraße sorgt für Zündstoff
Ein üppiger Schilderwald, eine unübersichtliche Verkehrsregelung und eine ebenso verwirrende Parksituation machen den Eingang zur Oberstadt nicht gerade zum Kleinod. Das soll sich bald ändern.
Mettmann. Die Eingangssituation zur Oberstadt sorgt immer wieder für Zünd- und Gesprächsstoff: Gastronome, Besucher der Altstadt und Bürger beklagen seit geraumer Zeit den unübersichtlichen Schilderwald und den „Schandfleck“ am Eingang der Oberstraße. Hinzu kommt die kaum zu erkennende Verkehrsregelung in diesem Bereich. Autofahrer wissen nicht, wann sie durch die Oberstraße fahren dürfen, wann das Parken erlaubt ist, oder nicht. Knöllchen und Bußgelder von 30 Euro sind die Regel.
Verschiedene Vereinigungen und Verbände haben sich jetzt in einem Brief an Bürgermeister Thomas Dinkelmann gewandt und fordern eine Lösung des Problems. Das Protestbündnis ist sehr groß. Unterzeichner des offenen Briefes sind: Die Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“, die Oberstadt-Initiative, der Stadtmarketing Arbeitskreis „Neanderthalstadt-Mettmann“, die Gesellschaft Verein zu Mettmann, Mettmann-Impulse, das Bürgerforum, der Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach, Vier Viertel für Mettmann, das Kino „Weltspiegel“ und der Bürgerverein Metzkausen.
Es geht auch um den Parkstreifen vor dem Kino. Dort nutzt der neue Eigentümer des Eckhauses Parkplätze als notwendige Stellfläche für Baufahrzeuge und Abstellmöglichkeit für Baumateralien. Die Voraussetzungen, diese Fläche positiv zu verändern, sei nicht ungünstig, schreiben die Unterzeichner, „weil der Eigentümer des Eckhauses bereits die Obergeschosse denkmalschutzkonform renoviert hat und — wie man hört — das Erdgeschoss renovieren und dort eventuell eine Gastronomie plant“. Dies komme einer Veränderung der Situation am Ort entgegen. Man könne mit geringem Aufwand die Straßenoberfläche samt mäßigen Schwellen so verändern, dass hier eine dringend erforderliche Verkehrberuhigung entsteht. Eine Pflasterung sei möglich, die dem Ort einen platzähnlichen Charakter gebe. Außerdem könne der kaum erträgliche Schilderwald beseitigt werden und damit ein freundlicher Zugang zur Oberstadt geschaffen werden. „Wir regen an, dringend der gelegentlich als „Schandfleck“ bezeichneten Situation eine hohe Priorität bei der Stadtgestaltung einzuräumen.“
Thomas Dinkelmann, Bürgermeister
Die Idee, vor dem Kino einen kleinen Platz mit Außengastronomie einzurichten, ist nicht neu. Bereits mit der Umgestaltung der Lutterbecker Straße gab es solche Pläne. Die wurden jedoch auf Eis gelegt, weil damals das Geld fehlte. Das ist aktuell wieder so. „Die Idee ist reizvoll, doch angesichts der schlechten Haushaltslage sehe ich keine Finanzierungsmöglichkeit“, sagt Bürgermeister Thomas Dinkelmann. Wenn man dies vernünftig machen wollen, würden 3000 bis 4000 Euro nicht ausreichen.
Das Thema Parken in der Oberstadt ist ein Dauerärgernis: Wer wochentags mit dem Auto nach 19 Uhr, am Samstag nach 14 Uhr und am Sonntag überhaupt durch die Oberstraße fährt und dann auch dort noch parkt, riskiert ein Knöllchen. In Zahlen ausgedrückt: 30 Euro muss der Kraftfahrer berappen. Für viele ein teures Stück Kuchen oder eine teure Tasse Kaffee.
Immer wieder tappen besonders auswärtige Autofahrer in die Falle — nicht, weil sie sich mutwillig über diese Regelung hinwegsetzen. Nein: Sie können das Kleingedruckte auf den beiden Verkehrsschildern im Vorbeifahren nicht erkennen. Die Verkehrsregelung ist in den vergangenen Jahren mehrfach geändert worden und ist sehr unübersichtlich. Das gibt selbst die Verwaltung zu. Für die ansässige Gastronomie ist diese Regelung geschäftsschädigend, da hier keinerlei Parkmöglichkeiten in direkter Nähe der Oberstadt vorhanden sind.
An der Musikschule gibt es zwar Parkplätze, doch die werden vermutlich weniger werden, wenn das Neubaugebiet bewohnt ist. Außerdem nutzen auch Kinobesucher den Parkplatz.
„Wir werden uns in Konsequenz künftig überlegen, weiterhin in der Mettmanner Oberstadt essen zu gehen, da es uns nicht mehr möglich ist, die vorhanden Parkplätze in der Oberstadt nach 19 Uhr zu nutzen“, schrieb ein Gast unlängst an die Stadtverwaltung.
Bürgermeister Dinkelmann weist hier auf einen politischen Beschluss hin, der genau diese Parkregelung gefordert hat.