Autofahrer sind vom Stau genervt

Pendler kommen morgens und abends auf der B 7 nur im Schneckentempo voran. Eine längere Ampelphase könnte es richten.

Foto: Achim Blazy

Mettmann. Viele Autofahrer nervt der tägliche Stau an der Kreuzung B 7/L 239/Düsseldorfer Straße. Lange Schlangen aus Richtung Wuppertal, Ratingen, Düsseldorf und Mettmann sind an der Tagesordnung, besonders in den Morgen- und Abendstunden. Zwischen 7 und 9 Uhr geht dann oft gar nichts mehr. Autofahrer berichten von langen Staus auf dem Südring, die weit zurück bis zum Kreisverkehr in Richtung Neandertal reichen. Vorwärtskommen ist nur im Schneckentempo möglich, die Stimmung ist gereizt.

Der Landesbetrieb Straßen NRW hat die Kreuzung schon vor mehreren Jahren modernisiert und erneuert. Die Linksabbieger-Spur erscheint auf den ersten Blick lang genug. Problem ist offenbar die viel zu kurze Ampel-Phase in den Stoßzeiten.

Michael Groschek, Verkehrsminister

Die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Christoph Rasche und Dirk Wedel haben eine Anfrage an die Landesregierung gestellt und wollen wissen, wie der Verkehrsfluss an besagter Kreuzung verbessert werden kann.

Die Antwort von Verkehrsminister Michael Groschek macht wenig Hoffnung auf Besserung. Zunächst geht es um das tägliche Verkehrsaufkommen. Nach einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2011 (!) sei der lichtsignalgeregelte Verkehrsknoten auf eine morgendliche Spitzenbelastung von 2693 Fahrzeugen pro Stunde und eine abendliche Belastung von 2275 Fahrzeugen pro Stunde ausgelegt. Die mittlere stündliche Kontenpunktbelastung, ermittelt anhand der Vier-Stunden-Werte der Morgen und Abendspitzen, liege morgens bei 1940 und abends bei 2004 Fahrzeugen pro Stunde.

Nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW als zuständigem Straßenbaulastträger bestünden zurzeit keine ungewöhnlichen Leistungsprobleme. „Regelmäßige Rückstauungen in den Verkehrsspitzenstunden sind der insgesamt sehr hohen Verkehrsbelastung geschuldet, die sich auch andernorts an vielen Stellen im Einzugsbereich der Stadt Düsseldorf wiederfinden“, schreibt Groschek. Ob durch eine veränderte Ampelschaltung der Verkehrsfluss verbessert werden könne, lasse sich nur durch eine Untersuchung der Steuerungsabläufe auf Basis einer aktualisierten Verkehrszählung bewerkstelligen. Die Entscheidung liege bei der Stadt Mettmann als örtlich zuständige Verkehrsbehörde, die nicht nur die verkehrstechnische Untersuchung und Bewertung der Steuerungsabläufe, sondern auch die gegebenenfalls notwendigen signalprogrammtechnischen Umplanungen durchführen und anordnen müsste.

Der Landesbetrieb, so das Ministerium weiter, wäre für die Bereitstellung der Daten der aktualisierten Verkehrszählung und die Ausführung der signalprogrammtechnischen Änderung verantwortlich. Die Beurteilung der Verkehrsabläufe und eine gegebenenfalls notwendige Anpassung der Steuerungsabläufe der örtlichen Lichtzeichenanlage sei Aufgabe der Stadt Mettmann. Bauliche Maßnahmen — also ein Kreisverkehr oder ein weiterer Ausbau der Kreuzung — seien zurzeit nicht vorgesehen. Wie Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec gestern mitteilte, werde die Stadt die Kreuzung in der zweiten Jahreshälfte unter die Lupe nehmen. Sie könne auch eine Überprüfung der Ampelzeiten anordnen. Die Kosten einer Änderung müsste allerdings der Bund tragen, beziehungsweise das Land müsste sich beteiligen, da sich hier eine Bundesstraße und zwei Landstraßen kreuzen.