Open-Air-Kino: Ein Sommernachtstraum

„Ziemlich beste Freunde“: Zum sechsten Mal findet das Open-Air-Kino bei Mondschein auf dem Marktplatz statt.

Mettmann. Es ist Sommer und deshalb wird der Kinosaal am kommenden Freitag kurzerhand unter den Sternenhimmel verlegt. Bereits zum fünften Mal kooperieren die Betreiberinnen des Weltspiegel-Theaters mit der Kulturabteilung der Stadt. Und wie in den Vorjahren ist es ein cineastischer Knaller, der das Dunkel der Leinwand erhellen wird. Gezeigt wird der Publikumsliebling des deutschen Kinojahres 2012: „Ziemlich beste Freunde“.

Margarete Papenhoff und ihre Schwester Gabriele Rosslenbroich haben sich früh auf diesen Film festgelegt: „Der geht unter die Haut, bietet viel zu lachen und manches zum Nachdenken“, sagt Papenhoff. Abgesehen davon, dass das Werk der Franzosen Olivier Nakache und Éric Toledano einerseits tief bewegt und andererseits jauchzen lässt, ist er familienkompatibel, weil ohne Altersbeschränkung. Auch das ist ein wichtiges Auswahlkriterium.

Auf die Idee mit dem „Oben-ohne-Kino“ waren die Leiterinnen des Weltspiegel-Filmhauses anlässlich dessen 100. Geburtstag gekommen: „Wir wollten mit den Mettmannern zusammen feiern.“ Ausgewählt wurde für den besonderen Jubeltag 2007 Hape Kerkelings „Samba in Mettmann“. Jahr für Jahr gab es dann eine erfolgreiche Neuauflage des Sommerkinos.

„Inzwischen ist das Open-Air-Kino regelrechter Kult“, wissen die Veranstalterinnen. Vielleicht, weil es das filmische Ereignis bloß einmal jährlich gibt, vielleicht, weil es immer besondere Schätze jenseits des Blockbuster-Einerleis sind, die präsentiert werden. Denn auch bei schlechtem Wetter — im vergangenen Jahr war die Vorstellung ziemlich verregnet — lassen es sich wirkliche Filmfreunde nicht nehmen, zum Markt zu pilgern.

„Jeder muss zu diesem Highlight seinen eigenen Stuhl mitbringen“, ergänzt Marion Buschmann, Leiterin der städtischen Kulturabteilung. Vom Campingklappsitz bis Liegestuhl oder Luftmatratze ist in der Vergangenheit quasi „jedwede Sitzmöglichkeit“ bereits gesichtet worden. Einmal hatte eine Gruppe sogar ein Sofa dabei.

Ab 19 Uhr verwandelt sich das abgesperrte Areal am Marktplatz dann in eine Freiluftspielstätte. Mitgebrachte Kissen zu den Stühlen und Hockern erhöhen den Komfort. Wer nett ist, spannt bei Regen nicht seinen Schirm auf, sondern hat ein Regencape an.

Und obwohl die Veranstaltung echten Kultcharakter hat, ist sie für die drei Damen von der Organisation letztlich ein Plus-Minus-Null-Geschäft. Was aber eingefleischte Cineasten sind, kann auch das nicht weiter stören. Am Konzept soll auch in naher Zukunft nichts verändert werden.