Seniorensicherheit im Kreis Mettmann Polizei klärt über Betrugsmaschen auf
Kreis Mettmann · Senioren sind besonders häufig Opfer von Betrugsmaschen – etwa beim WhatsApp-Trick. Der Opferschutz rät, Angehörige regelmäßig aufzuklären.
Ein Anruf in den späten Abendstunden, angeblich ist die Tochter dran, die Schuld an einem Unfall trägt und nun dringend Geld braucht. Die Stimme ist ganz weinerlich und verzweifelt. So oder so ähnlich verlaufen die sogenannten Schockanrufe, die Betrüger nutzen, um vornehmlich ältere Menschen um viel Geld zu bringen. „In dem Moment hat man Angst um die Tochter, kann nicht richtig nachdenken“, erklärt Hauptkommissarin Ilka Steffens vom Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizei Mettmann. Dass machen sich Betrüger zunutze. Dass die Stimme der Tochter anders klingt, wird auf das Weinen geschoben oder anders erklärt, sodass der besorgte Angehörige keinen Verdacht schöpft, und das Geld überweist oder zu einer verabredeten Stelle bringt.
Die Betrugsmaschen werden immer ausgefeilter. Derzeit im Trend liegt die Betrugsmasche über WhatsApp – einer neuen Variante des bekannten Enkeltricks. Per Zufall, erklärt Lars Hannappel vom Opferschutz, wird irgendeine Handynummer angeschrieben. In der Regel kommt zuerst eine Nachricht, die etwa so lautet: „Hallo Mama! Ich habe eine neue Telefonnummer.“ Als Grund wird der Verlust des Handys oder Ähnliches angegeben. Kurz darauf folgt eine weitere Nachricht über diese Nummer. Sohn oder Tochter brauchen dringend und schnell Geld, um eine Rechnung zu begleichen, können aber aus irgendwelchen Gründen nicht auf ihr eigenes Konto zugreifen. Oft handelt es sich dabei um mehrere Tausend Euro, die dann der angebliche Angehörige in Vorkasse auf ein Konto begleichen sollen.
Einige Senioren im Kreis sind bereits darauf reingefallen. Wie man sich vor diesen beiden und anderen Betrugsmaschen schützt, darüber reden die Experten gemeinsam mit Mitgliedern des Aktionsbündnisses Seniorensicherheit (ASS) am Info-Mobil, das nach langer Corona-Pause wieder Halt in Wülfrath und Erkrath gemacht hat. Das einfachste Mittel, um sich zu schützen: Unter der altbekannten Nummer von Sohn oder Tochter anrufen, rät Hannappel. Spätestens, wenn es darum gehe, dass Geld überwiesen werden soll, sollten beim Betroffenen alle Alarmglocken klingeln. Was kann man als Angehöriger tun? „Man kann seine Eltern oder Großeltern dafür sensibilisieren und aufklären“, sagt der Experte. Dazu gehört auch, immer wieder anzusprechen und klar zu sagen, dass man niemals über diese Art um Geld fragen würde.