Polizei vermeldet weniger Einbrüche im Kreisgebiet

Im Jahr 2017 ist die Zahl der Straftaten auf weniger als 30 000 Fälle gesunken. Aufklärungsquote bei fast 52 Prozent.

Foto: Polizei Mettmann

Kreis Mettmann. Ein gut gelaunter Landrat Thomas Hendele ergriff gestern bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik im Polizeipräsidium als erster das Wort: „Die Zahl der Straftaten ist 2017 im Kreis auf unter 30 000 gesunken. Das entspricht einem Rückgang um 6,23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“ So niedrig war sie seit über zehn Jahren nicht. Die Aufklärungsquote liegt wie im Vorjahr bei fast 52 Prozent. Und: „Alle Kommunen liegen bei den Straftaten deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Wir können also sagen, dass der Kreis Mettmann eine vergleichsweise sichere Region ist“, sagte Hendele.

Mit ihr wird das Risiko berechnet, Opfer einer Straftat zu werden. Im Kreis Mettmann werden — rein statistisch — von 100 Personen 5,99 zu Opfern. Damit sinkt diese Zahl erstmals unter 6,0. 2016 lag sie noch bei 6,4. „Im Landesdurchschnitt liegt sie bei 7,6, in Düsseldorf und Köln um die 10“, sagt Achim Spröde, Leiter der Direktion Kriminalität.

Es ereigneten sich kreisweit 28,75 Prozent weniger Wohnungseinbrüche als 2016. In absoluten Zahlen heißt das: 2016 waren es 1462, 2017 nur noch 1063. „Damit ist wieder das Niveau von 2008 erreicht“, freute sich Achim Spröde. Damals waren es 1097 Einbrüche. Warum die Zahl der Einbrüche so stark zurückgegangen ist, kann sich Spröde nicht erklären. „Die Banden sind nicht nicht mehr da. Vielleicht liegt es an der Prävention, vielleicht an den vielen gescheiterten Einbrüchen“, mutmaßt er. „An den aufmerksamen Nachbarn liegt es nicht.“ Tatsächlich sind von 1063 Einbrüchen 522, also fast jeder zweite, gescheitert. „Mit Pilzköpfen gesicherte Fenster kriegt man nicht aufgehebelt. Täter Doof versucht es geraume Zeit, der Profi geht sofort zum nächsten Haus weiter“, weiß der Leiter der Direktion Kriminalität. Vielleicht habe auch das neue Kommissariat Vorbeugung in Hilden dazu beigetragen, dass etliche Wohnungen im Kreis Mettmann jetzt besser gesichert sind. Die Aufklärungsquote betrage im Kreis 22 Prozent, im Land sind es knapp 17.

216 wurden im Jahr angezeigt; im Vorjahr waren es 197. Dieser Anstieg hänge allein mit einem geänderten Anzeigeverhalten und einer veränderten Bewertung zusammen, beruhigt Manfred Frorath, Leiter Abteilung Polizei im Kreis Mettmann. „Früher war Angrabschen eine Beleidigung, jetzt ist es eine Straftat — sexuelle Belästigung.“ Hinzu komme die Me-too-Bewegung, die für mehr Anzeigen sorge.

Hier gibt es einen Anstieg bei den Fahrraddiebstählen von 1399 auf jetzt 1493, einen Rückgang bei den Kraftwagen und eine Stagnation bei Mopeds und Krafträdern.

Die Gewaltdelikte sind mit 910 Taten im gesamten Kreis Mettmann auf einem Zehn-Jahres-Tiefpunkt gelandet. Das entspricht einem Rückgang von fast 14 Prozent.

„Hier gibt es leider wieder einen Anstieg, aber das Vorjahr war extrem gut“, relativiert Achim Spröde. In Zahlen: 7722 Fälle (2016), 8307 (2017).