Projektchor bringt das Leben von Petrus als Musical auf die Bühne
Die Teilnehmer begeisterten das Publikum in der Neandertalhalle.
Mettmann. Zum zweiten Mal konnte der Mettmanner erleben, dass ein theologisch thematisiertes Musical grandiosen Zulauf fand. Erlebte das Musical „Josef“ vor einigen Wochen eine glänzende Aufführung mit den Chören von St. Lambertus, so traf jetzt die Komposition „Petrus, der Jünger“ auf eine nahezu vollbesetzte Stadthalle, in die die Christliche Versammlung und die Freikirchliche Gemeinde eingeladen hatten. Ein engagierter Projektchor mit unglaublich vielen, guten Solisten (alle unter 20 Jahren) aus gesamt NRW nutzte seine zweite Ferienwoche, um auf Tournee zu gehen. Begleitet wurden die jungen Sänger von einer Band, die ihren Part sehr wohl beherrschte und mit einigen Soli Qualität bewies.
Die Darsteller der Jünger, die Jesus begleiteten, waren schauspielerische Naturtalente — allen voran derjenige, der Petrus spielte. Es ist bestimmt nicht leicht, das Leben Jesu und des Simon Petrus an seiner Seite zu spielen, aber die jungen Männer waren spürbar im Glauben verhaftet, dass sie diesem Teil der biblischen Geschichte den richtigen Ausdruck zu verleihen konnten.
Es gab Momente voller Spannung, als Jesus den Petrus ermutigte, seine Netze nochmals auszuwerfen und ihm dann der große Fischzug gelang und der Chor dazu intonierte: „Keine Angst, ab heute wirst du Menschenfischer“.Eine choreographische Meisterleistung war die Darstellung der Fahrt auf dem See Genezareth, als die Wellen das Boot der Jünger schier in den Abgrund reißen wollte: der Chor hatte sich unter blauen Planen versteckt und mimte mit heftigen Bewegungen den hohen Seegang, bis Jesus dem Unwetter Einhalt gebot. Wirklich ergreifend war die Szene, als Jesus mit Jakobus und Johannes auf den Berg gingen, um zu beten und der Chor ein stilles Vater Unser betete.
Die Trauer unter den Anhängern Jesu war unbeschreiblich, als dieser verhaftet und zum Kreuz geführt wurde. Auch die Frauen, die ihm nahestanden, zeigten ihre Verzweiflung. Jesus hatte Petrus ein Vermächtnis hinterlassen: Er solle seine Schafe hüten und ein zu Herzen gehendes Halleluja wies den Weg.
Frank Bleckmann, Irmgard Herrmann und Andreas Schönbeck von den beiden freikirchlichen Glaubensgemeinschaften haben ein Jahr für die Vorbereitungen benötigt, dass dieses Musical in Mettmann aufgeführt werden konnte.
Initiiert werden diese Veranstaltungen von einem Verein namens Adonia, der die Kompositionen herausgibt und vielerlei Hilfestellung leistet. So werden die Texte und die Melodien zwei Monate zuvor den Beteiligten zugeschickt, damit die wenigen Tage gemeinsamen Musizierens auch ausreichen.