Spielzeugtrödelmarkt: Kinder machen fette Beute
Beim großen Spielzeugtrödelmarkt der Katholischen Grundschule Neanderstraße hieß es für die Schüler Freitag: stöbern, feilschen, kaufen.
Mettmann. „Das verkaufen wir nicht, um dann was an der Schule zu machen. Das verkaufen wir für den guten Zweck“, sagt Emilia. Und genau wie die Viertklässlerin hatten auch die anderen Kinder der Katholischen Grundschule (KGS) Neanderstraße vor dem neunten einstündigen Spielzeugtrödelmarkt Freitagvormittag ihre Zimmer aufgeräumt und kräftig aussortiert.
„Es gibt ja Sachen, die total uncool sind. Mit denen spiele ich sowieso nicht“, sagt der siebenjährige Kevin über ausrangierte Puzzels, CDs mit Kleinkindmusik oder Plüschtiere, die zum Verkauf stehen — und zwar nicht wie geplant auf dem Schulhof, sondern zum ersten Mal in den Räumen der Grundschule. „Das Wetter ist einfach viel zu unbeständig“, sagt Schulleiterin Sabine Melka.
Mit dem Erlös werden das Kinderhospiz Regenbogenland und Pater Bohnen mit seinem Haiti-Projekt unterstützt. In den vergangenen Jahren brachte der Trödel jeweils etwa 800 Euro ein.
Wo normalerweise Klassenlehrerin Esterhues mit ihrer 4b lernt, verkaufen nun zum Beispiel Leonie, Annika und Finn Bücher. „Das sind doch tolle Gute-Nacht-Geschichten“, sagt Fabian zu einem Freund, dem er ein entsprechendes Werk für Kleinkinder schmackhaft machen will. „Nicht für Dich. Für Deine kleine Schwester.“
Und die Kinder handeln auch. Lauthals und ohne einen Cent abzuweichen, ergattert Marie (7) einen Lieblingsfilm. Einen Euro wollte sie dafür aus ihrem Portemonnaie kramen. Sie fand aber nur einen verknitterten Schein, was wiederum Kassiererin Helena tief seufzen ließ. „Hast Du das denn nicht passend?“, fragt sie.
Brustbeutel sind an diesem Vormittag Pflicht, vereinzelt sind auch Glitzertaschen zu sehen. „Guck’ mal, was ich schon alles habe“, sagt Hannah (7) und zeigt in ihre mit Kuscheltieren, Spielen und Büchern prall gefüllte Tüte. „Und ich habe noch drei Euro übrig.“
Die Grundschüler organisieren und leiten den Verkauf weitestgehend selbstständig. „Die Erwachsenen sind nur zur Aufsicht dabei. Oder, falls es mal Streit gibt“, sagt Schulleiterin Sabine Melka. Das Ergebnis sind jedoch zufriedene Gesicher über — wie Kevin sagt — so viel „fette Beute“.