Spitzenplätze für Detektive, Energie-Profis und „Konrad“
Beim ersten Klimaschutzpreis der Stadt gewannen zwei Schulen und das Haus am Kö.
Mettmann. „Nein, damit hatte ich eher nicht gerechnet“, sagte der sieben Jahre alte Philipp aus der Klasse 2a der Grundschule Herrenhauser Straße. Dass er und seine Mitschüler beim erstmalig verliehenen Klimaschutzpreis der Stadt ganz vorne landen würden, kam für ihn am Mittwochmorgen ebenso überraschend wie für seinen Freund Tom (8): „Ich hatte eher an den zweiten Platz gedacht“, meinte der Zweitklässler selbstbewusst.
Kurt Werner Gechorec, Fachabteilungsleiter für Stadtentwicklung, Umwelt, Bau, hat am Mittwochmorgen für den erkrankten Bürgermeister in der Grundschule an der Herrenhauser Straße die ersten drei Preise für den besonderen Einsatz zum Klimaschutz verliehen. Bewerben konnten sich Bürger, Schulklassen, Vereine, Unternehmen und Initiativen, die vor Ort Projekte und Aktionen für den Klimaschutz durchgeführt haben.
Der erste Preis und damit 1200 Euro gingen an die Grundschule Herrenhauser Straße für die Leistungen der Energie-AG. Die Arbeitsgruppe wurde vor drei Jahren gegründet, hat seitdem den Energieverbrauch der Schule gemessen, sich mit Wärmedämmung und richtigem Lüften beschäftigt sowie mit Lehrer Lothar Mixa ein Experimentierhaus nach Vorlagen der Universität Bremen gebaut.
„Das Wissen der AG wird von Jahr zu Jahr von den älteren Schülern an die jüngeren weitergegeben“, sagte Mixa. Ein Musical, ein Rap-Song und die Zeitung „Energieprofis am Werk“, an der maßgeblich Philipp, Tom und Eric beteiligt waren, sind weitere Ergebnisse der AG, von denen sich die Stadt und das RWE als Sponsor ganz besonders beeindruckt zeigten. „Was einmal in den Köpfen von Kindern ist, das bleibt da auch“, sagte RWE-Kommunalbetreuer Manfred Hausmann zur Motivation des Konzerns, solche Projekte zu unterstützen.
Den zweiten Preis (800 Euro) überreichte Fachbereichsleiter Geschorec an Axel Mewen, den Leiter des Mehrgenerationenhauses. Bei einem Ausflug einer Kindergruppe der Einrichtung wurden Mädchen und Jungen auf dem NaturGut Ophoven in Leverkusen zu Energiedetektiven ausgebildet. Zurück in Mettmann planten, skizzierten und bauten die Kinder ein Energiespar-Puppenhaus. Die Beleuchtung des Hauses und der Bau einer Fotovoltaikanlage sind noch geplant.
Über den dritten Preis (500 Euro) fürs Konrad-Heresbach-Gymnasium freuten sich Schulleiter Rudolf Kirschner und Physiklehrer Guido Aschan. Gewürdigt wurde mit dem Preis die Wetterstation „Konrad“, die auf dem Dach der Schule auf Initiative der Schulleitung und einiger Lehrer installiert wurde und seit 2009 die Mettmanner Wetterdaten festhält. Aschan: „Die Daten werden im Unterricht verwendet. Mittelfristig ist ein Upload der Wetterdaten auf der Hompage der Schule geplant, um das lokale Wetter für einen breiten Personenkreis zugänglich zu machen.“