Stiftung hat es möglich gemacht Barrierefreies Auto für armenische Familie

Mettmann/Erkrath · Erst eine größere Wohnung, jetzt ein neues Transportmittel – der mühsame Alltag einer armenischen Familie ist jetzt bedeutend leichter.

Die auf den Rollstuhl angewiesenen Brüder Hamlet und Rafayel freuen sich über die Spende.

Foto: Hospiz Erkrath

(Red/hup) Kornelia Smailes, die den ambulanten Kinder- und Jugenddienst des Erkrather Franziskus-Hospizes koordiniert, ist erleichtert darüber, dass eine von ihr betreute Familie ihren Alltag endlich etwas leichter bewältigen kann. Dabei hilft ein behindertengerechtes Auto, mit dem Hamlet, 14 Jahre alt, und Rafayel, 13 Jahre alt, ohne große Mühe befördert werden können.

Die Brüder leiden an einer Muskelatrophie und sind seit Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Weil sie häufig zu Ärzten, zu wichtigen Kontrolluntersuchungen gefahren werden müssen, kommen sie mit dem normalen Familien-Pkw kaum zurecht – die beiden Rollstühle sind einfach zu groß und zu schwer. Ihre Mutter oder manchmal auch der Vater, der in einem Mettmanner Seniorenheim arbeitet, mussten die Kinder notgedrungen aus dem Rollstuhl in den Wagen heben.

Dadurch handelte sich die Mutter kürzlich einen schmerzhaften Bandscheibenvorfall ein, berichtet Kormelia Smailes. Die ungesunde Rückenbelastung werde nun weitgehend wegfallen. Denn die Stiftung „Aktion Kinderträume“ hat spendable Menschen gefunden, die das heiß ersehnte geräumigere Auto sponserten. Für die weite Fahrt zur Spendenübergabe von Mettmann aus ins nördliche Westfalen sorgte Leonhard von den Steinen vom „Club Behinderter und ihrer Freunde“ (CBF) in Solingen. Der Verein feiert gerade sein 50-jähriges Bestehen. „Anstatt Geld für eine große Feier zu verbraten, wollten wir lieber sinnvolle Projekte rund um die Mobilität fördern“, erzählt von den Steinen. Das sei der Hntergrund der Hilfsaktion des Vereins für die armenische Familie.

Von den Steinen engagiert sich seit seiner Zivildienstzeit vor 20 Jahren für den CBF und ist inzwischen dessen Geschäftsführer. Für ihn war es eine Herzensangelegenheit, die armenische Familie mit den beiden schwerbehinderten Söhnen aus Mettmann mit dem CBF-Fahrdienst zu unterstützen. Gemeinsam mit der Familie fuhren er und ein Fahrer nach Rheda-Wiedenbrück. Dort gab es dann die Übergabe des behindertengerechten Fahrzeugs, das fortan das Alltagsleben der fünfköpfigen Familie erleichtert.

„Als die beiden Jugendlichen das neue Familienauto erstmals sahen, habe sie es freudig mit ihren Rollstühlen umrundet“, sagt Leonhard von den Steinen. Es sei ein denkwürdiger Tag, der allen Beteiligten im Gedächtnis bleiben wird, betont auch Hospizkoordinatorin. Kornelia Smailes: „Die Auto-Übergabe und die tiefe Dankbarkeit der Familie zu erleben, war auch für mich sehr bewegend. Die Mutter hatte als Dankeschön eine sehr individuelle Torte kreiert. Wir wünsche ihnen nun allzeit gute Fahrt.“

Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres hatte sich für die armenische Familie bereits der erste Herzenswunsch erfüllt. Damals meldete sich nach langer Suche der Mettmanner Bauverein mit einem Wohnungsangebot für die bis dahin in sehr beengten Verhältnissen lebende Familie.