Straßenschäden: Kraftprobe um Schlaglöcher

Kämmerer Reinhold Salewski will die Mittel für den Straßenbau trotz maroder Zustände kürzen — und erntet dafür heftige Kritik.

Mettmann. Noch verdecken Schnee und Eis vielerorts Wege und Straßen. Ist in der kommenden Woche alles getaut, werden alte und neue Straßenschäden preisgegeben. Die CDU will die Bemühungen im Kampf gegen Schlaglöcher und Co. verstärkt wissen. Die Fraktion will daher keine weiteren Spareinschnitte bei der Straßenunterhaltung mittragen.

Kämmerer Reinhold Salewski muss Millionen einsparen. Im Nachtragshaushalt, den die CDU in Haan beraten hat, hat er unter anderem die Kürzung der Mittel für Wege und Straßenbau vorgeschlagen — um 200 000 Euro. „Das machen wir auf keinen Fall mit“, sagt Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker und kündigt einen Antrag zur Rücknahme dieses Vorschlags an: „Da muss sich der Kämmerer etwas anderes einfallen lassen.“

Viele Straßen im Stadtgebiet seien im maroden Zustand. Daher könne in diesem Bereich nicht gespart werden. Sie erinnert daran, dass im Zuge des „Straßentauschs“ — beispielsweise hat der Bund die Südumgehung übernommen, die Stadt die ehemalige B 7 — 175 000 Euro an die Stadt geflossen seien.

„Wir wollten damals, dass das Geld für die Straßenunterhaltung zurückgestellt wird. Dies wäre nicht nötig, es seien ausreichend Gelder vorhanden, hat man uns gesagt. Ich frag’ mich wo, wenn die Mittel weiter gestrichen werden“, kritisiert Stöcker. Sie befürchte, dass es statt einer Sanierung nur noch Stückwerk gebe. „Wir sparen nicht, wir huddeln nur“, urteilt sie. Es seien so viele Löcher zu stopfen, „wenn man nur mal an den Gruitener Weg denkt“, sagt sie.

„Wir können in der Tat aus straßenbaulicher Sicht jeden Euro gebrauchen“, sagt Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen und Gebäudemanagement im Rathaus, auf WZ-Nachfrage. Noch sei der Zustand des Mettmanner Straßennetzes insgesamt „ganz gut“, aber man müsse aufpassen. „Jedes Jahr, in dem wir weniger aufwenden, um Schäden zu beheben, müssen wir auf die Folgen achten. Dann kann es schnell kippen“, sagt er.

Nach der vorgeschlagenen Kürzung stünden dem Fachbereich in diesem Jahr 300 000 Euro zur Verfügung. „Große Maßnahmen können damit nicht durchgeführt werden“, sagt Kopp. Es sei wichtig, den richtigen Zeitpunkt für Baumaßnahmen nicht zu verpassen. „Wenn Risse in einer Straßen auftauchen, muss man das beobachten“, sagt Kopp. Dann sei eine zügige Reaktion, wie zum Beispiel eine neue Fahrbahndecke, richtig.

„Zu einem frühen Zeitpunkt trägt das dazu bei, kostengünstig instand zu halten.“ Gingen die Schäden bereits tief in den Untergrund, „sind die Kosten hoch“. Angesichts leerer Kassen würden dann eher andere Erhaltungsmaßnahmen ergriffen, „wo ein Eingriff noch Kosten spart“.

Großmaßnahmen, wie sie laut Kopp zum Beispiel der Düsselring verlange, seien mit dem vorhandenen Etatansatz nicht stemmbar. Kopp: „Dafür sind 2,5 Millionen Euro nötig, durchaus über Jahre verteilt.“