Untrieser und Sträßer im Landtag

In beiden Wahlkreisen haben die SPD-Kandiadten das Nachsehen. Krick und Münchow müssen das Feld für die CDU räumen.

Foto: Ralph Matzerath

Kreis Mettmann. Die CDU ist klarer Gewinner der Landtagswahl auch im Kreis Mettmann. Manfred Krick (SPD) und auch Volker Münchow (SPD) müssen ihr Landtagsmandat abgeben und Platz machen für Christian Untrieser (CDU) und Martin Sträßer (CDU).

Im Wahlkreis 37 (Erkrath, Haan, Hilden, Mettmann) setzte sich Christian Untrieser klar gegen Manfred Krick durch, Nach Auszählung aller 80 Stimmbezirke lag Untrieser bei den Erststimmen am Ende bei 38,9 Prozent. Im Wahlbezirk 39 (Mettmann, Velbert, Wülfrath) war das Rennen spannender. Am Ende siegte Sträßer mit 38,4 Prozent gegen Münchow, der auf 34,0 Prozent kam.

Als Manfred Krick um kurz nach 18.30 Uhr die sechste Etage des Mettmanner Kreishauses betritt, weiß er schon, dass seine Tage als Landtagsabgeordneter für die SPD gezählt sind. „Ich bin sehr enttäuscht über das Ergebnis. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagt Krick sichtlich geknickt. Wer an der derben Klatsche für die SPD nun die Schuld trägt? „Das wäre Kaffeesatz-Leserei“, sagt Krick und: „Wir sind mit unsere Themen nicht durchgedrungen.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese wird da schon etwas deutlicher. „Ich glaube der Hype um Martin Schulz hat der SPD geschadet, weil die CDU gezielt damit Stimmung gegen uns gemacht hat“, sagt Kerstin Griese. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sei sehr beliebt gewesen, an den Kandidaten vor Ort hätte es auch nicht gelegen, dass diese Wahl so deutlich verloren wurde. Die SPD habe darunter gelitten, dass Hannelore Kraft keinen Wahlkampf gegen die Grünen gemacht habe. Das habe der SPD vor allem bei den wichtigen Themen wie Schule (G8/G9 und Inklusion) sehr geschadet, sagte Griese.

Strahlender Sieger des Abends sind Christian Untrieser und Martin Sträßer. Christian Untrieser wollte seinen Wahlsieg zunächst noch nicht so richtig feiern, weil die Ergebnisse im Kreishaus nur sehr langsam eintrafen. Doch mit jedem gewonnenen Wahlkreis lächelte der 35-jährige Rechtsanwalt aus Erkrath ein bisschen mehr. Untriesers Dank galt vor allem seinem „Team Untrieser“, etwa 20 junge Leute, die ihn in den vergangenen Wochen bei den zahlreichen Wahlkampfauftritten unterstützt haben. Sein wichtigstes Projekt im Landtag ist nun die Stärkung des Rechtsstaats durch mehr Polizei und bessere Ausrüstung von Polizisten. Damit sollen Einbrecher, kriminelle Clans und Extremisten konsequenter bekämpft werden. Offene Ohren findet er damit vor allem bei Landrat Thomas Hendele. „Der zweite Regierungswechsel innerhalb von sieben Jahren hat mich überrascht“, sagte Hendele. Allerdings habe er bei vielen Wahlkampfauftritten in den vergangenen Tagen gespürt, das eine Wechselstimmung in der Luft liege. Hendele hofft, dass die neue Regierung mit Armin Laschet an der Spitze endlich die Gemeindefinanzreform in Angriff nimmt. Darüber hinaus wünscht er sich für den Kreis Mettmann mehr Polizisten.

Glückwünsche gab es auch von der CDU-Bundestagsabgeordneten Michaela Noll. „Ich war in den vergangenen Wochen viel in ganz NRW unterwegs“, sagte Noll. Ob in Bad Saluflen oder in Grevenbroich, sie habe gespürt, dass die Wähler den Wechsel wollen. In Jubellaune war auch die FDP . Dirk Wedel zieht erneut in den Landtag ein und freut sich, dass der Kreis Mettmann erneut eine Hochburg der FDP ist. „Die Wähler haben großes Vertrauen in uns und dafür möchte ich mich bedanken“, sagte Wedel.