Vereine fühlen sich ausgebremst
Der FC Mettmann 08 kritisiert die ungeklärte Nutzungssituation der Vereinsheime.
Mettmann. „Wir wollen etwas für den Fußball in Mettmann entwickeln. Diese Entwicklung ist aber nicht möglich“, sagt Volker Schicks, Vorsitzender des FC Mettmann 08. Er sucht seine Worte mit Bedacht, will kein Öl ins Feuer gießen — und doch macht er klar: Mettmann 08 fühlt sich ausgebremst und vermisst Unterstützung von Seiten der Stadt.
In einem Brief an den Bürgermeister und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen weisen er und Rolf Saleik, Vorsitzender des SC Ballfreunde Neandertal, auf eine unbefriedigende Situation hin. Im Mittelpunkt: die aus Sicht von Mettmann 08 ungeklärte Nutzungssituation der Vereinsheime am neuen Sportzentrum.
Die Fußball-Landschaft hat sich in diesem Sommer in Mettmann wesentlich geändert — weil der Großteil der bei ME-Sport organisierten Kicker sich Mettmann 08 angeschlossen hat. Ein Streitpunkt damals: die Nutzung des Sportheims. Im vergangenen Monat hatten sich auf Initiative der Stadtverwaltung Atatürk, Me-Sport und 08 über die Problematik ausgetauscht. „Unsere Einwände wurden leider nicht berücksichtigt“, sagt Schicks.
Mittlerweile sind die Mietverträge für die Clubheime an den Sportplätzen unterschrieben: Me-Sport für den HHG-Platz und Atatürk für den Platz Auf dem Pfennig. „Das stimmt“, bestätigt Atatürk-Vorsitzender Ali Kuran. Ab dem 1. Dezember hat der Club dort Hausrecht. „Mettmann 08 hat sich bei uns nicht gemeldet“, sagt Kuran. Eine Vereinbarung über eine gemeinsame Nutzung gibt es bisher also nicht.
In den Brief stellen die Vorsitzenden fest, „dass wir aktuell vor verschlossenen Türen stehen, weil die andere Vereine im Einvernehmen mit der Stadt die Vereinsheime für sich in Anspruch nehmen — mit alleiniger Schlüsselgewalt“. Mettmann 08 und der SCB könnten daher nicht akzeptieren, dass Kontrakte mit langer Laufzeit geschlossen werden.
Die beiden Fußballvereine verfolgen, wie sie erklären, die Absicht, zu fusionieren. Ein wesentlicher Schritt dahin sei die gemeinsame Nutzung einer Sportanlage. Nötig sei aber auch die „eigenverantwortliche Bewirtschaftung“ des Vereinsheims. Das ist aber im Moment nicht absehbar. So könnte die Chance auf einen Großverein, mutmaßen Schicks und Saleik, auf fünf oder zehn Jahre verbaut werden. Auch um angestoßene Projekte mit mit zwei Grundschulen umsetzen zu können, sei ein Vereinsheim wichtig.
Die Vereine appellieren an Rat und Verwaltung, eine gerechte Verteilung der vorhandenen Möglichkeiten vorzunehmen. „Bisher haben wir aber keine Reaktion aus dem Rat oder Rathaus auf unser Anliegen bekommen“, sagt Schicks. Die Stadt war am Donnerstag zu keiner Stellungnahme bereit.