Zu viel Verkehr nervt Anwohner
Zahlreiche Fahrer ignorieren am Goldberg das Durchfahrtverbot noch immer und nutzen die Strecke als eine willkommene Abkürzung.
Mettmann. Die Beschilderung ist eindeutig: Wer von der Johannes-Flintrop-Straße oder Wülfrather Straße, von der Bahnstraße oder von der Bergstraße in Richtung Goldberg fahren will, muss Anlieger sein. Ansonsten existiert ein Durchfahrverbot. Doch offenbar halten sich nicht alle Autofahrer an das Verbot, sondern nutzen nach wie vor den Goldberg als willkommene Abkürzung in Richtung Wülfrath, Mettmanner Innenstadt oder Neandertal. Und dies, obwohl die Osttangente als Entlastungsstraße gebaut worden ist und diese Verkehrsströme eigentlich aufnehmen sollte. Übrigens: Auch von der Osttangente wird der Goldberg über den Hugenhauser Weg angesteuert; und zwar nicht nur von Anliegern.
Seit Jahren beschweren sich die Anwohner über den Durchgangsverkehr und fordern strengere Restriktionen. Doch Schilder — und dies ist kein mettmann-spezifisches Problem — werden vielfach ignoriert. Ein hausgemachtes Problem kommt hinzu: Der Anliegerverkehr am Goldberg hat sich durch das Neubaugebiet am Stadtwald erhöht. Das bedeutet: Mehr Autos als früher fahren über die Goldberger- und Daniel-Kircher-Straße. Die Anwohner des Goldbergs ärgern sich über den Durchgangsverkehr und über Autofahrer, die sich nicht an das Tempo-30-Limit halten.
„Wir fordern ein Piktogramm mit der Aufschrift Tempo 30 vor der Kita an der Goldberger Straße“, sagte Renate Stricker, Sprecherin der Initiative Goldberg. Nach einer Diskussion im Bürgerausschuss beschloss man einmütig, dass die Verwaltung kurzfristig zwei Piktogramme (Kosten 800 Euro) auf den Asphalt aufbringen soll. Der Hauptausschuss folgte dem Votum und stimmte einstimmig für die Piktogramme. Die Bürgerinitiative hatte noch andere Forderungen formuliert, die das Verkehrsaufkommen und die Fahrgeschwindigkeit deutlich reduzieren sollen.
Gegen die Entfernung des Grünen Pfeils, der ein Rechtseinbiegen von der Bahnstraße in die Bahnstraße erlaubt, spreche aus Sicht der Verwaltung nichts. Betroffen seien aber auch Anlieger des Goldbergs, die dann vor der Ampel warten müssten. Die Einrichtung eines Zebrastreifens auf der Goldberger Straße — wie von der Initiative gefordert — sei nach der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung an Fußgängerzahlen gebunden, sagte Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec. „Grundsätzlich soll von Zebrastreifen innerhalb von Tempo-30-Zonen abgesehen werden. Über den Tagesverlauf muss ein hoher Querungsbedarf für Fußgänger bestehen, der im Mittel zwischen 50 bis 100 Querungen je Stunde liegen soll. Diese Voraussetzungen liegen hier nicht vor.“
Es bestehen, so Geschorec, durchaus verständliche Befürchtungen, dass die Goldberger Straße aufgrund ihrer Lage nicht nur wohngebietsbezogenen Verkehr aufnehme. Bevor weitere Maßnahmen beschlossen werden, sollten indessen die Ergebnisse des Gesamtverkehrsgutachtens abgewartet werden. Die Überwachung des fließenden Verkehrs liege zudem nicht im Einwirkungsbereich der Stadt, sondern sei alleinige Polizeizuständigkeit. Im nächsten Planungsausschuss soll über den Goldberg weiter diskutiert werden.