2017 gab es in Ratingen zwei Tropennächte
Der städtische Wettermann Klaus Mönch hat das Wetter in seiner Chronik vermerkt.
Ratingen. Klaus Mönch, Mitarbeiter der Umweltabteilung im Amt Kommunale Dienste und als Ratingens „Wetterfrosch“ bekannt, hat auch für das abgelaufene Jahr die Wetterdaten ausgewertet und einen kleinen Jahresrückblick für 2017 zusammengestellt. Mönch betreut seit nunmehr 25 Jahren die städtische Wetterstation, die im vergangenen April vom alten Standort am Stadionring auf das Kleingartengelände „Dumeklemmer“ an der Daniel-Goldbach-Straße umgezogen ist.
Die Monatswerte im Durchschnitt genommen ergaben eine Jahrestemperatur für Ratingen von 10,96 Grad Celsius — das ist gerade einmal 0,01 Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Besonders der Januar war drei Grad kälter als üblich. Hingegen mit 9,05 Grad lag der März fast 2,5 Grad über dem Durchschnitt und brachte viele Gehölze, insbesondere die Obstbäume, frühzeitiger zum Blühen. Eine einzige strenge Frostnacht am 20. April mit minus 3,9 Grad reichte dann aus, um den Obstertrag bei der Ernte um teilweise 95 Prozent zu reduzieren.
An 56 Frosttagen fiel die Temperatur unter die Null Grad und an 13 Tagen unter minus fünf Grad. Mit minus 10,2 Grad wurde am 6. Januar die kälteste Temperatur gemessen. An fünf Eistagen (6., 7., 23., 25. Januar / 10. Februar) blieb das Thermometer ganztägig unter null Grad. Aber es gab auch 41 Sommertage (mehr als 25 Grad) und acht Hitzetage (mehr als 30 Grad). Der höchste Wert wurde am 22. Juni mit 34,9 Grad gemessen. Zwei „Tropennächte“ (30. Juli/30. August) brachten auch nachts keine Abkühlung, da die Temperatur nicht unter die 20-Grad-Marke fiel.
Das Jahr verabschiedete sich mit ungewöhnlich milden Temperaturen: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 25 Jahren hat „Wetterfrosch“ Klaus Mönch noch keinen Silvestertag mit 13,3 Grad erlebt! Und auch in seinen historischen Wetteraufzeichnungen für Ratingen, die bis ins Jahr 1950 zurückreichen, ist hierüber nichts zu finden.
Einen Rekord gab es beim Niederschlag. Während der Dezember 2016 als der trockenste Dezember seit 1950 gilt, verhielt es sich mit dem Dezember 2017 genau anders herum: Mit 147,6 Liter pro Quadratmeter beziehungsweise der 1,8-fachen Niederschlagsmenge war es der nasseste Dezember. Insgesamt fielen vergangenes Jahr 897,1 Liter — 45 Liter mehr als üblich und in etwa so viel wie ein halber Monatsniederschlag. An 131 Tagen fiel kein Niederschlag; es gab lediglich eine Trockenperiode von mehr als zehn Tagen. Den stärksten Niederschlag mit 29,4 Litern innerhalb von 24 Stunden gab es vom 10. auf den 11. Dezember. Am zweiten Advent gab es zwei Tage mit Schneefall. Es gab aber keinen einzigen Schneetag, denn per Definition muss es bei einem „Schneetag“ eine geschlossene Schneedecke von 6 Uhr des Messtages bis 6 Uhr des Folgetages geben. Am Wochenende, 9./10. Dezember, war die weiße Pracht jedoch schnell weg. Red/köh