Wetter in Ratingen 2022 brachte sechs neue Wetterrekorde

Ratingen · Der Ratinger „Wetterfrosch“ Klaus Mönch, Mitarbeiter der Umweltabteilung im Amt Kommunale Dienste, hat für die Stadt erneut das Wetter akribisch studiert. Das Ergebnis ist kein Grund zur Freude.

Klaus Mönch in seinem Kleingarten zum Sommer.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(Red) Klaus Mönch, Mitarbeiter der Umweltabteilung im Amt Kommunale Dienste und als Ratingens „Wetterfrosch“ bekannt, hat auch für das abgelaufene Jahr die Wetterdaten in der Stadt Ratingen ausgewertet und einen kleinen Jahresrückblick für 2022 zusammengestellt. Es gab wieder sechs neue Wetterrekorde.

Bereits am Neujahrstag 2022 war der erste Rekord mit der bis dahin höchst gemessenen Januartemperatur von 15,7 Grad Celsius fällig (dieser Rekord hielt exakt ein Jahr, denn in diesem Jahr wurden am Neujahrstag um 1 Uhr morgens 16,5 Grad gemessen). So wie das Jahr begann, so endete es mit nie da gewesenen 16,9 Grad im Dezember.

Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 12,68 Grad überbot 2022 den bisherigen Rekord von 2020 (12,41 Grad). Daran konnte auch die zehntägige Frostperiode im Dezember nichts ändern.

Klaus Mönch sammelt seit 25 Jahren Daten in der Wetterstation der Stadt.

Foto: RP/Achim Blazy

Bis auf April und Dezember lagen alle Werte über dem Durchschnitt

Bis auf April und Dezember lagen alle Monatswerte über bis weit über dem langjährigen Durchschnitt. Wärmster Monat mit 22,53 Grad war der August. „Das ist seit den Wetteraufzeichnungen an der städtischen Messstation ab 1993 der höchste Augustwert“, so Klaus Mönch. Der August 2022 lag damit 3,36 Grad über dem langjährigen Durchschnitt.

Im vergangenen Jahr gab es 80 Sommertage (mehr als 25 Grad), 25 Hitzetage (mehr als 30 Grad) und drei Wüstentage mit Temperaturen über 35 Grad. Der heißeste Tag mit 38,5 Grad war der 19. Juli.

In zwei Tropennächten (25. Juli und 15. August) sank die Temperatur nicht unter 20 Grad. Den letzten Sommertag gab es am 28. Oktober mit 25,5 Grad – so spät im Jahr wurde noch nie ein Sommertag registriert.

Die tiefste Temperatur mit -10,7 Grad wurde am 16. Dezember erreicht. Insgesamt gab es 39 Frosttage (weniger als 0 Grad), sechs Tage mit Temperaturen unter minus fünf Grad und zwei Tage unter minus zehn Grad. Außerdem wurden sechs Eistage registriert – das heißt, die Temperatur blieb 24 Stunden unter 0 Grad.

Im letzten Jahr fielen 715,0 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Hätte es nach der Frostperiode im Dezember nicht geregnet, hätte es noch einen siebten Rekord – das trockenste Jahr – gegeben. So aber landete 2022 in dieser Kategorie „nur“ auf Platz vier.

Auch beim Niederschlag hielt der August den Rekord: Es regnete nur 22,2 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Eigentlich ist der August mit 85,86 l/m² der niederschlagreichste Monat.

Es fielen aber nur knapp 26 Prozent der üblichen Menge und an 27 Tagen im August fiel kein einziger Tropfen.

An insgesamt 179 Tagen fiel
im Jahr 2022 kein Niederschlag

Insgesamt fiel im vergangenen Jahr an 179 Tagen kein Niederschlag, es gab fünf Trockenperioden mit mehr als zehn niederschlagsfreien Tagen hintereinander.

Statistisch fehlte 2022 der Niederschlag von sieben Wochen.

Es gab im vergangenen Jahr keinen einzigen Schneetag. Die Definition hier lautet: geschlossene Schneedecke über 24 Stunden.

Auch wenn das Jahr 2022 in vielen Punkten rekordverdächtig war, zum Vergleich: Der Jahrhundertsommer 2003 wies noch mehr Hitzetage aus, da waren es 28. Den Spitzenwert mit 33 Hitzetagen hält aber immer noch unangefochten das Jahr 1995.