Wetterbilanz in Düsseldorf Das Wetter 2022 in Düsseldorf: Viel zu heiß, viel zu trocken
Düsseldorf · 2022 war das bislang wärmste Jahr in Düsseldorf mit so vielen Hitzetagen wie nie zuvor. In elf Monaten waren die Temperaturen höher als üblich – selbst im frostigen Dezember. Der lieferte zugleich den wärmsten Jahreswechsel.
Im August war es nicht zu übersehen: Der Rhein war geschrumpft, die Erde ausgetrocknet, die Wiesen braun. Eine Hitzewelle hatte Düsseldorf überzogen, wochenlang gab es kaum Abkühlung. Ein Blick auf die vergangenen zwölf Monate zeigt: Nicht nur der Sommer war viel zu warm, sondern fast das ganze Jahr 2022.
Temperaturen
Das vergangene Jahr war geprägt von Temperaturrekorden: In elf Monaten lag die Temperatur über dem Durchschnitt. Lediglich der April war mit knapp 10 Grad Celsius ein wenig kühler als gewohnt. Selbst der Dezember, in dem die Temperaturen an mehreren Tagen unter null Grad fielen, war unterm Strich zu warm – 4 Grad hat der Deutsche Wetterdienst im Mittel gemessen, der Wert lag bis zu den 90er Jahren noch bei 3,6. Besonders hoch waren die Ausschläge im Februar (6,6 Grad), im Oktober (14,1 Grad) und im November (17,4 Grad), in denen es sonst deutlich kühler ist. Ebenso im August, der neben dem Juli ohnehin schon zu den heißesten Monaten zählt. Üblicherweise liegt die mittlere Temperatur in Düsseldorf bei etwa 19 Grad, 2022 waren es fast 22 Grad. Damit steigt auch das Jahresmittel in Düsseldorf auf ein neues Hoch. Es war im vergangenen Jahr durchschnittlich 12,3 Grad warm – 1,1 Grad mehr.
Hitzetage
Düsseldorf verzeichnete zugleich die meisten Hitzetage. An 22 Tagen stieg die Temperatur im vergangenen Jahr auf mehr als 30 Grad. So viele gab es bis dato nur einmal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als 50 Jahren, nämlich im Jahr 1995, als ebenso viele Hitzetage gemessen wurden. Damit hatte Düsseldorf 2022 mehr als doppelt so viele heiße Tage wie üblich, im Durchschnitt liegt die Zahl bei zehn Tagen. Dabei fing die Hitze bereits früh an – im Mai verzeichnete der Wetterdienst das erste Mal über 30 Grad. Das dauerte bis in den September an. Der heißeste Tag wurde im Juli gemessen, auf 38,2 Grad kletterte die Temperatur an diesem Tag. Damit blieb Düsseldorf aber unter dem Rekordwert von 40,7 am 25. Juli 2019.
Sommertage
Auch die Zahl der Sommertage, an denen es wärmer als 25 Grad war, liegt in diesem Jahr weit über dem Mittel. Statt wie üblich 43 zählte der Wetterdienst in diesem Jahr 71 Sommertage, davon neun im Mai und neun im September. Mehr Sommertage gab es bislang erst einmal – im Jahr 2018, dessen Sommer von einer langen Hitzewelle geprägt war, kamen 89 warme Tage zusammen.
Regen
Zugleich war es sehr trocken in Düsseldorf. Jährlich kommt die Stadt dem Deutschen Wetterdienst zufolge auf insgesamt 800 Millimeter Regen, 2022 waren es nicht einmal 660. In acht Monaten regnete es weniger als gewöhnlich. Im August kamen nur etwa 15 Millimeter Niederschlag zusammen – so wenig wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dabei ist der August üblicherweise ein recht regenreicher Monat, in dem durchschnittlich rund 70 Millimeter Niederschlag fallen. Im September konnte sich die Natur dann dank stärkeren Regenfalls wieder erholen, hier regnete es mit rund 122 Millimetern doppelt so viel wie üblich. Zum Teil waren das starke Schauer: An einem Tag fielen allein 20 Millimeter Regen.
Sonne
Mehr als 2000 Stunden schien die Sonne über Düsseldorf. Bereits im März waren es mehr als 240 Sonnenstunden, fast doppelt so viel wie im langjährigen Durchschnitt. Im Mai, Juni und Juli waren es jeweils mehr als 250 Sonnenstunden. Der sonnigste Monat war der August mit fast 285 Sonnenstunden. So viele gab es in diesem Monat nie zuvor, das Mittel liegt bei unter 200 Sonnenstunden. Nur im Januar und im Dezember, wenn sich die Sonne ohnehin nur selten zeigt, blieb es noch etwas dunkler als gewöhnlich.
Eistage
Nur drei Eistage zählte der Wetterdienst, das ist die Hälfte vom langjährigen Durchschnitt. Alle fielen in den Dezember, der in der ersten Hälfte eine frostige Episode hatte, danach aber sehr mild verlief. An Silvester lag die Temperatur bei 17,5 Grad – der wärmste Jahreswechsel seit Beginn der Aufzeichnungen.