Im Flixtrain ausgerastet Mann schlägt Fahrgast mit Faust ins Gesicht – auch Polizist dienstunfähig

Düsseldorf · Eine Familie aus Düsseldorf wollte sich nur auf die für sie reservierten Plätze setzen. Daraufhin rastete ein dort sitzender Mann aus, schlug auf einen couragierten Helfer ein – und riss am Ende auch noch einen Polizisten mit sich.

Der Vorfall ereignete sich in einem Flixtrain (Archivbild).

Foto: dpa/Bernd Weißbrod

(lukra) Er verletzte zwei Menschen schwer – und konnte am Ende die Polizeidienststelle einfach wieder verlassen. Nachdem am Freitag ein Fahrgast in einem Flixtrain ausgerastet ist, haben nun ein Mann, der Courage zeigte, und ein Polizist den Schaden. Was war geschehen?

Gegen 10.45 Uhr hatte sich eine dreiköpfige Familie aus Düsseldorf für die Fahrt nach Duisburg Sitzplätze im Flixtrain 1235 reserviert. Diese wurden jedoch durch einen 38-Jährigen aus dem Kongo belegt. Auf mehrfache Ansprache und die Bitte, die Plätze frei zu geben, reagierte der Mann zunächst nicht und wurde im weiteren Verlauf zunehmend aggressiv, wie es von der Bundespolizei heißt.

Ein 22-Jähriger aus Nigeria unterstützte daraufhin den Familienvater – und machte sich dadurch zum Ziel des Aggressors. Er erlitt mehrere Faustschläge auf den Kopf sowie in das Gesicht. Es habe sichtbare Schwellungen gegeben, auch der linke Ärmel seines Pullovers sei zerrissen gewesen, wie die Polizei schreibt. Nach dem Halt am Hauptbahnhof in Duisburg wurde der junge Mann zur weiteren ärztlichen Versorgung ins Sana-Klinikum gebracht.

Der Beschuldigte wurde indes durch Bundespolizisten zur Dienststelle geleitet. „Bereits auf dem Bahnsteig drückte er seinen Unmut über die Maßnahme aus und ließ sich schließlich am Treppenabgang fallen“, berichtet die Polizei. Dabei riss er einen Bundespolizisten mit sich. Dieser schlug beim Sturz mit dem rechten Knie auf, sodass er ebenfalls ein Krankenhaus aufsuchen musste. Der Beamte erlitt Prellungen, Schürfwunden und eine Fissur im Wadenbeinknochen, womit er seinen Dienst abbrechen musste.

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Der 38-jährige Beschuldigte erlitt durch den Vorfall leichte Schürfwunden. Eine Atemalkoholkontrolle ergab einen Wert von 0,00 Promille. Bisher war der Mann polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Nach Abschluss der strafrechtlichen und polizeilichen Maßnahmen konnte er die Dienststelle verlassen.

(lukra)