So lief der Trainingsauftakt Auftakt ohne Stürmer Ampomah
Düsseldorf · Bei der ersten Übungseinheit des Jahres von Fortuna wurde vor allem über einen Profi gesprochen, der es nicht nach Düsseldorf geschafft hat. Wie der Verein mit Nana Ampomah jetzt umgeht.
Klaus Allofs hat Silvester buchstäblich verschlafen. Erst kurz vor dem Jahreswechsel war er aus seinem Urlaub in Bali zurückgekehrt. Bis Mitternacht hat er es also nicht geschafft und ist eingeschlafen. Fortunas Sportvorstand tat wahrscheinlich gut daran, Kräfte aufzutanken. Denn das neue Jahr war gerade erst ein paar Stunden alt, da erhielt er bereits eine Nachricht, die bei ihm für eine ausgewachsene Verstimmung gesorgt haben dürfte.
Denn Nana Ampomah hatte Sportdirektor Christian Weber telefonisch darüber informiert, dass es ihm nicht möglich sei, rechtzeitig zum Trainingsauftakt am Montag in Düsseldorf einzutreffen. Er sei noch in seiner Heimat Ghana und könne seinen geplanten Rückflug nicht antreten. „Man hat immer die Hoffnung, dass es dann doch besser wird“, sagt Allofs. „Nicht alle Hoffnungen bestätigen sich. Schade, dass er es aus irgendeinem Grund nicht gepackt hat. Jetzt warten wir mal ab, was er uns persönlich erklärt. Dann sehen wir weiter. Es ist einfach schade, die anderen sind schließlich da oder entschuldigt.“ Schon seit Jahren ist Ampomah der Problem-Profi bei Fortuna. Angekommen ist er in Düsseldorf nie. Immer war irgendetwas. Eigentlich wähnte man das Problem mit ihm schon vom Tisch. Für die zweijährige Leihe zu Royal Antwerpen nach Belgien hatte der ehemalige Sportvorstand Uwe Klein erst den Vertrag mit dem Ghanaer verlängern müssen.
Ampomah genoss nicht
immer das beste Standing
Doch auch an seinem neuen Arbeitsplatz fand sich Ampomah nicht zurecht. Und so war es auch kein Wunder, dass sich kein Klub gemeldet hat. Die Belgier waren nicht bereit, selbst eine mickrige Restsumme für den Angreifer zu stemmen. In Düsseldorf hat man sich mächtig ins Zeug gelegt, ihn wenigstens in eine realistische Form zu bringen, um ihn auf dem Markt anzubieten. Ampomah machte immerhin eifrig mit, legte selbst Zusatzschichten ein. Thioune baut dennoch nicht auf ihn. In ähnlich gelagerten Fällen haben sich Vereine schon mal damit beholfen, sich mit dem Angestellten auf eine Auflösung seines Vertrags zu verständigen. Dafür sah Allofs keinen Anlass. Im August 2022 sagte er zur Situation vom Ampomah: „Er ist ja kein Störfaktor, sondern versucht, sich einzubringen, so gut er eben kann.“ Das war nicht immer so. Ampomah genoss in seiner ersten Zeit in Düsseldorf nicht das beste Standing. Viele seiner Mannschaftskollegen kreideten ihm an, sich diverse Male nicht an interne Regeln gehalten zu haben. Der Abgang des Stürmers zu Antwerpen im Corona-Sommer 2020 war geräuschvoll genug, mit Streikandrohung, gelbem Schein und allem Drumherum. „Irgendwann muss er ja auch mal den Vorwärtsgang einlegen. Wir haben ja eine Menge investiert. Die ganze Mannschaft hat ihn wieder aufgenommen, wie es ungewöhnlich ist bei der Vorgeschichte. Deshalb ist es an der Zeit, dass er etwas zurückgeben müsste“, sagt Allofs. „Es ist enttäuschend – unter dem Vorbehalt, dass er nicht einen triftigen Grund hat. Sein gesamtes Verhalten lässt nicht erkennen, dass er sich seiner Situation bewusst ist. Die Interessenten stehen nicht Schlange. Sein Vertrag läuft aus, es muss ja auch für ihn weitergehen.“ Warum beschäftigt man sich so intensiv mit ihm, obwohl er sportlich doch keine Rolle spielt? „Er ist ein Mitglied unseres Teams“, sagt Allofs. „Deshalb müssen wir uns da intensiv mit auseinandersetzen. Da geht es auch um Verantwortung einem Menschen gegenüber.“