Wegen Deal vor über 20 Jahren Fortuna gibt Kölmel 2,5 Millionen ab
Düsseldorf · Der Klub muss erneut 15 Prozent seiner Medienerlöse an den Unternehmer abtreten.
Der Profifußball ist nicht erst seit gestern ein Milliardengeschäft. Und auch im deutschen Fußball-Unterhaus werden hohe Millionenbeträge von der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgeschüttet. Besonders die Medienerlöse sind da bei den Zweitligisten sehr gern gesehen. Für alle 18 Klubs stellen sie einen nicht zu verachtenden Teil des Umsatzes pro Saison da. Fortuna Düsseldorf ist dabei seit Jahren einer der Spitzenverdiener der Zweiten Liga in diesem Segment. Und auch in dieser Spielzeit verdient der Verein wieder deutlich über Durchschnitt.
Der „Kicker“ hat nun unter Berufung einer DFL-Hochrechnung aus dem Oktober eine genaue Zahl genannt. So soll Fortuna für die Saison 2022/23 17,16 illionen Euro erhalten. Damit stehen die Düsseldorfer auf Rang drei in der Zweitliga-Tabelle, die sich auf die Vermarktungseinnahmen der nationalen und internationalen Medienrechte bezieht.
Die Verteilung der nationalen Erlöse erfolgt dabei nach einem „Vier-Säulen-Modell“, gesplittet in Gleichverteilung, Leistung, Nachwuchs und Interesse. Hinzu kommen noch internationale Erlöse. Wichtig ist vor allem die Säule „Leistung“. Denn dort sind die größten monetären Sprünge möglich. Auch diese Säule wird noch einmal in drei Untergruppen unterteilt.
In der ersten Untergruppe wird nur die Leistung der 18 Teams der Zweiten Liga in den vergangenen fünf Spielzeiten betrachtet. In der zweiten Untergruppe dann die Leistung der 36 Teams der Bundesliga und Zweiten Liga in den vergangenen fünf Saisons. Und in der dritten Untergruppe dann die Leistung der 36 Teams der Bundesliga und Zweiten Liga in den vergangenen zehn Spielzeiten.
Fortuna stieg in der dritten Untergruppe einen Platz auf
Fortuna konnte die Platzierung in der ersten Untergruppe durch die Aufstiege von Schalke und Bremen halten. In der dritten Untergruppe ist die Fortuna sogar einen Platz aufgestiegen, weil sie den 1. FC Nürnberg überholte. In der zweiten Untergruppe verlor Fortuna allerdings gleich drei Plätze und steht nun hinter Bochum, Hamburg und Bielefeld auf
Rang 21.
Von den geschätzten 17,16 Millionen Euro wird Fortuna aber nicht alles behalten können. Auch in dieser Saison muss der Klub 15 Prozent an Medienunternehmer Michael Kölmel abtreten. Das sind rund 2,5 Millionen Euro. Für einen Zweitligisten ein Haufen Geld. Kölmel hatte um die Jahrtausendwende über die „Sportwelt Beteiligungs GmbH“ in großem Stil in abgestürzte Traditionsklubs investiert – in der Hoffnung, von den Rückzahlungen zu profitieren, wenn der sportliche Erfolg zurückkehrt. Der Vertrag mit Kölmel läuft noch bis zum 30. Juni 2024. Erst dann kann Fortuna wieder über die vollen Medienerlöse
verfügen.
„Die Vereine wurden damals von Herrn Kölmel zu nichts gezwungen. Anderseits: Hätte er Fortuna damals kein Darlehen gewährt, würden wir hier vermutlich gar nicht sitzen. Er hat sich damals als Visionär erwiesen und als fähig, künftige Szenarien vorauszuahnen“, erklärte Finanzvorstand Arnd Hovemann. „Damals wurden als TV-Gelder einstellige Millionenbeträge erlöst. Heutzutage sprechen wir in der Gesamtheit von 1,3 Milliarden Euro. Das hat er auf sehr geniale Weise vorausgesehen. Damit wird er viel Geld verdient haben – mit Betonung auf verdient. Denn das war aus seiner Sicht tatsächlich genial. Für Fortuna eher weniger.“