Abriss kann weitergehen - Privathaus an der Wallstraße nicht einsturzgefährdet
Nach vierwöchiger Pause steht fest, dass das Privathaus an der Wallstraße nicht einsturzgefährdet ist.
Ratingen. Das Kreischen der Sägen ist zu hören, Bagger rollen, die Hammer tun ihr Übriges zur Lärmkulisse an der Wallstraße dazu. Auf der Baustelle an den Häusern 27, 29 und 31 herrscht zurzeit Hochbetrieb — und das, nachdem dort vier Wochen Stillstand war. Denn im November wurde seitens der Stadt ein Baustopp verhängt. Die Bauarbeiter stellten daraufhin die Abrissarbeiten ein. Ein Gutachter hatte festgestellt, dass es wegen des Bodens statische Probleme gibt.
Dass der Gutachter überhaupt engagiert wurde, lag daran, dass die Bauarbeiter Risse in den Mittelwänden gefunden haben. Sie hatten Sorge, dass sich bei weiterem Abriss die Giebelwand verdreht. Dies hätte dann auch die Standfestigkeit des Hauses 33 gefährdet. Und das ist nicht im städtischen Besitz, sondern gehört einer Privatperson. „Weitere Untersuchungen haben dann noch ergeben, dass die Bauwerke mit der Vorderkante auf der Stadtmauer stehen. Das ist auch der Grund, warum die Häuser schief stehen“, sagt Gerd Willms, Leiter des Amts für Gebäudemanagement.
Anfang Januar ist Willms dann noch einmal mit einem Prüfingenieur zur Baustelle gefahren. „Wir haben untersucht, ob die Giebelwand sachgemäß steht. Und das tat sie. Das Haus 33 steht also lotrecht und ist damit nicht einsturzgefährdet“, sagt Willms. Nach weiteren Gesprächen mit dem ersten Gutachter, der unteren Denkmalschutzbehörde und dem Abrissunternehmen sei dann entschieden worden, die Abrissarbeiten fortzuführen — aber mit einem speziellen Verfahren: Und zwar wurde das Haus 33 in Millimeterarbeit mit einer Säge von den anderen Häusern abgetrennt. Der Spalt ist derzeit deutlich sichtbar.
Bis Mitte kommender Woche sollen die drei städtischen Häuser vollständig abgerissen sein. „Dann wird der Schutt abgefahren, die Kellerräume werden zugeschüttet“, sagt Willms. In einem weiteren Schritt werde dann auch wieder der Bürgersteig hergestellt. Dieser war mit Beginn der Bauarbeiten im vergangenen Jahr gesperrt.
Was aus dem Areal wird, ist nicht klar. Bis zu den Abrissarbeiten stand eigentlich fest, dass das Grundstück als Bauplatz für das Stadttor, das in unmittelbarer Nähe entstehen soll, dienen sollte. „In der Zeit des Baustopps hat sich aber ein Privateigentümer gemeldet, der das Angebot unterbreitete, dass das Bauunternehmen fürs Stadttor sein Grundstück nutzen könnte“, sagt Willms. Es sei ja nicht sicher gewesen, wie lange der Baustopp dauert.
„Daher war das ein hilfreiches Angebot. Unser städtisches Grundstück, das jetzt aber bald frei ist, stellen wir den Stadttormachern trotzdem zur Verfügung, sollten sie noch den Platz benötigen.“
Pläne fürs Grundstück für die Zeit nach Errichtung des Stadttors gibt es nicht. „Darüber wird sich sicherlich erst 2014 Gedanken gemacht.“