Anwohner spenden für die Flüchtlinge in der Hauptschule
Besonders Kinderkleidung und Herrenschuhe werden genötigt. Sie können bei Rock und Rolli abgegeben werden.
Viele Ratinger Bürger wollen helfen — schnell und unbürokratisch. Diese Botschaft hat Rolf Steuwe, der Erste Beigeordnete der Stadt, von der Informationsveranstaltung im städtischen Seniorentreff Süd gerne mitgenommen. 132 Flüchtlinge sind in der Elsa-Brandström-Schule untergekommen. Wie lange sie dort bleiben werden, ist völlig unklar.
Anwohner, die mit Steuwe ins Gespräch kamen, haben ihre Hilfe angeboten und möchten den Menschen, die zum Teil aus Kriegsländern kommen, mit Sachspenden zur Seite stehen und den Alltag erleichtern. Ein Anwohner sprach dem große Organisationsteam (bis zu 90 Personen) ein großes Lob für die Tatsache aus, dass die Unterbringung der Menschen, die unter anderem aus Serbien, Marokko, Palästina und Syrien kommen, so reibungs- und geräuschlos abgelaufen ist.
Steuwe erinnerte daran, dass man spätestens in den Osterferien 2016 mit speziellen Vorarbeiten beginnen muss. Denn das Gebäude soll weiter schulisch genutzt werden. Einen Termin für den endgültigen Auszug der Asylbewerber konnte der Dezernent angesichts der Unwägbarkeiten nicht nennen. Man sei auf verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen. Es greife der Schutz vor Obdachlosigkeit, betonte Steuwe, der bei der Veranstaltung von Sozialamtschef Klaus Pakusch und Zeliha Yetik, Integrationsbeauftragte der Stadt, unterstützt wurde.
Sachspenden (vor allem Kinderkleidung) werden dringend benötigt, zum Beispiel auch Herrenschuhe, wie Yetik mitteilte. Man kann die Utensilien bei „Rock und Rolli“ auf der Graf-Adolf-Straße 7 bis 9 abgegeben. Diese Anlaufstelle ist ein Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt für langzeitarbeitslose Frauen unter dem Dach des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Die Öffnungszeiten sind montags, dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von zehn bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr. Anwohner in Ratingen Süd (dort steht die Elsa-Brandström-Schule) haben bereits angekündigt, in den kommenden Tagen Spenden vorbeibringen zu wollen.
Das DRK und ein privater Sicherheitsdienst arbeiten bei der Bewachung des Schulgebäudes übrigens eng zusammen. Es ist vorgeschrieben, dass neben Sicherheitsleuten auch eine andere Person (in diesem Fall vom DRK) beim Betreten der Räume dabei ist.